30.04.2018  DKB Handball-Bundesliga

Spieler des Monats April: Die Kandidaten - presented by LeoVegas Sport

Die Entscheidungen im Kampf an der Tabellenspitze und im Tabellenkeller spitzen sich zu. Wer in diesen Drucksituationen über sich hinaus wächst, gehört zu den ganz Großen seiner Zunft. Vier Profis aus der DKB Handball-Bundesliga haben das im April eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das sind die Kandidaten für die Wahl zum "Spieler des Monats".

Maximilian Holst (HSG Wetzlar)

Maximilian Holst ist ein Stehaufmännchen: Gleich zwei Kreuzbandrisse warfen den Linksaußen in den vergangenen Jahren zurück, die letzte OP ist erst ein gutes Jahr her. Doch der 28-Jährige kämpfte sich zurück, ist inzwischen wieder absoluter Leistungsträger der HSG Wetzlar, mit 121 Saisontreffern zweitbester Torschütze seiner Mannschaft und ein Garant dafür, dass die Hessen am Wochenende sensationell im REWE Final Four um den DHB-Pokal spielen.

Das sagt der Experte:

Jan Gorr: "Seine Karriere hing nach seinem 2. Kreuzbandriss schon am seidenen Faden. Ich finde es bemerkenswert, auf welches Niveau sich Max wieder herangekämpft hat. Er wirkt oft ein wenig unscheinbar, doch das täuscht. Er ist mit seiner Effektivität und Abgebrühtheit für sein Team ein enorm wichtiger Faktor."

Holsts Monat in Zahlen:

Spiele: 3
Tore: 19
Tore pro Spiel: 6,3
7-Meter: 13
Wurfquote: 82,5%

Auf Holst ist Verlass. Der Linksaußen leistet sich sowohl aus dem Feld, als auch beim 7-Meter kaum Fehlwürfe. Der Schlüssel zum Erfolg: Schier unendliche Wurfvarianten und die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Nach seinem Comeback brauchte der gebürtige Siegburger noch eine kleine Anlaufzeit, gegen Ende der Saison ist Holst aber endgültig heiß gelaufen.

Holsts Sternstunde

Beim prestigeträchtigen Derbysieg gegen die MT Melsungen war Holst mit acht Treffern Top-Torschütze der HSG. Sechs von sechs Strafwürfen landeten im Kasten, dazu verbuchte er noch zwei Treffer aus dem Feld. Egal wie hitzig es zugeht, Holst behält die Nerven. Das könnte für Wetzlar auch beim REWE Final Four noch ganz wichtig werden.

Michael Damgaard (SC Magdeburg)

Für diesen SC Magdeburg gehen langsam die Superlative aus: Seit nunmehr 15 Spielen in Folge ist der SCM in der DKB Handball-Bundesliga ungeschlagen. Im April verprügelte der aktuelle Tabellendritte seine Gegner regelrecht, eine Tordifferenz von 106:75 in gerade einmal drei Spielen spricht Bände. Von den gegnerischen Abwehrreihen überhaupt nicht mehr in den Griff zu bekommen ist dabei Rückraum-Ass Michael Damgaard. Der Däne ist mit 146 zweitbester Torschütze seiner Mannschaft und steht geradezu sinnbildlich für den Magdeburger Lauf. Der Rechtshänder erlebt gerade seine beste Phase seit seinem Wechsel in DKB Handball-Bundesliga. Er ist in der Form seines Lebens.

Das sagt der Experte:

Henning Fritz: "Michaels Spielweise ist ein Augenschmauß. Er hat einen sehr flüssigen Bewegungsablauf und steht im Angriff sinnbildlich für das Magdeburger Langzeit-Hoch. Der SCM ist mitten drin im Kampf um die Champions League und spielt am Wochenende im REWE Final Four um den DHB-Pokal. Michael ist für diese Erfolge ein großer Faktor."

Damgaards Monat in Zahlen:

Spiele: 3
Tore: 30
Tore pro Spiel: 10
Assists: 5
Wurfquote: 62,04%

Zehn Tore pro Spiel im April? Der dänische Olympiasieger ist on fire! Damgaard feuert derzeit aus allen Lagen und lässt die Maschen so richtig glühen. Das Magdeburger Angriffsspiel läuft seit fünf Monaten einfach wie aus einem Guss - und Damgaard ist der zentrale Baustein. Er bringt Tempo und Durchsetzungskraft ins Spiel und schließt dann auch noch krachend ab.

Damgaards Sternstunde:

Am 30. Spieltag schoss der SCM die TSV Hannover-Burgdorf im Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga nur so aus der Halle. Das 31:22 war ein echtes Ausrufezeichen im Kampf um die Europapokalplätze. Mit elf Feldtoren abolsuter Top-Torschütze seines Teams: Michael Damgaard. Fast alle drei Minuten nahm sich der Däne einen Abschluss (insgesamt 18 Würfe). Das beweist wieder einmal: Auf ihn ist das Magdeburger Angriffsspiel zugeschnitten, er lässt es im SCM-Rückraum krachen.

Christoph Steinert (HC Erlangen)

Der HC Erlangen ist der Spätzünder der DKB Handball-Bundesliga. Lange lief die Saison eher durchwachsen, es machten sich sogar Abstiegssorgen breit. Nach dem sensationellen April sind diese Sorgen aber schon längst wieder verflogen: Vier Spiele, sechs Punkte - davon drei gegen die direkten Konkurrenten Lübbecke und Hüttenberg sowie drei gegen die Favoriten Hannover und Wetzlar. Das bedeutet: Klassenerhalt. Die Erlanger Lebensversicherung heißt Christoph Steinert. Mit 147 Saisontoren ist der Linkshänder mit mächtigem Vorsprung (Platz 2: Nikolai Link, 80 Tore) der Top-Torschütze der Franken, strahlt im Angriff durchgängig Gefahr aus und langt in der Abwehr kompromisslos zu. Schon in seinem ersten Jahr beim HCE ist "Steini" zum Leader gereift.

Das sagt der Experte:

Jan Gorr: "Christoph trägt extrem viel Verantwortung im Spiel der Erlanger. Auch aufgrund von Personalsorgen hat er über einige Zeit nahezu die komplette Last im rechten Rückraum alleine getragen und sich dabei als echter Leistungsträger und "Dauerbrenner" erwiesen."

Steinerts Monat in Zahlen:

Spiele: 4
Tore: 24
Tore pro Spiel: 6
Assists: 13
Wurfquote: 61,76%

Steinert ist der Dreh- und Angelpunkt in Erlangen. Er trifft die Entscheidungen im Angriff, ackert aber auch in der Defensive. Dabei ist der 28-jährige Ex-Junioren-Nationalspieler aber kein eindimensionaler Shooter. Steinert hat zwar den Torriecher, vergisst aber auch seine Nebenleute nicht. Im April stehen für ihn mehr als drei Assists pro Spiel zu Buche.

Steinerts Sternstunde:

Auch wenn der HC Erlangen langsam wieder an Heimstärke gewinnt, waren zwei Punkte gegen die TSV Hannover-Burgdorf wohl eher nicht eingeplant. Doch wer einen Christoph Steinert im Team hat, kann auch für Überraschungen sorgen: "Steini" war gegen die Recken der alles bestimmende Spieler auf dem Feld, traf selbst sieben Mal und legte auch noch sechs Tore auf. Von dieser Mannschaftsdienlichkeit profitierte vor allem Johannes Sellin auf Rechtsaußen, der dank Steinerts Anspielen ebenfalls sieben Treffer zum 34:28-Coup beisteurte.

Niklas Landin (THW Kiel)

Der THW Kiel ist in der DKB Handball-Bundesliga wieder zurück in der Erfolgsspur: Sechs Siege in Folge bringen den Rekordmeister wieder heran an die Champions-League-Plätze. Bei ihrer Aufholjagd können sich die Zebras vor allem auf Schlussmann Niklas Landin verlassen. Gegen Ende der Saison legt der Däne noch einmal eine Schippe drauf, wird immer häufiger zum unüberwindbaren Hindernis für die gegnerischen Angreifer.

Das sagt der Experte:

Henning Fritz: "Der THW ist in der Rückrunde deutlich auf dem aufsteigenden Ast. Niklas ist mit seinen außergewöhnlichen Leistungen und seiner gelassenen und fokussierten Art ein Garant für diese positive Entwicklung. Obwohl er erst 29 Jahre alt ist, bewegt sich Niklas inzwischen schon über einen sehr langen Zeitraum auf diesem Weltklasse-Niveau. Diese Konstanz ist beeindruckend."

Landins Monat in Zahlen:

Spiele: 3
Paraden: 23
Paraden pro Spiel: 7,66
Quote: 43,35 %
Gehaltene 7-Meter: 1

Das beeindruckendste an Landins Statistik im April ist gar nicht die absolute Zahl an Paraden. Der Däne teilte sich die Spielzeit mit THW-Kollege Andreas Wolff fast 50:50. Sobald der Olympiasieger allerdings zwischen den Pfosten stand, war er von der ersten Sekunde voll da. Mit einer durchschnittlichen Quote von 43,35 Prozent gehaltener Bälle führt Landin das Liga-Ranking aller Torhüter der DKB Handball-Bundesliga mit Abstand an.

Landins Sternstunde:

Das Spitzenspiel gegen die Füchse Berlin wurde zur Machtdemonstration des THW - auch, weil Landin zum Albtraum der Füchse mutierte. In 45 Minuten ließ der beste Torhüter der Vorsaison gerade einmal zwölf Gegentore zu. Als er Platz für Kollege Wolff machte, führten die Zebras bereits uneinholbar mit 21:12. Fast an der Hälfte aller Berliner Abschlüsse hatte der Däne seine Finger dran. Die Folge: Mit vier Toren Toren war Nationalspieler Fabian Wiede schon Top-Torschütze seiner Mannschaft bei der 20:25-Niederlage der Berliner in Kiel.

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