26.03.2018  DKB Handball-Bundesliga

Der klare Außenseiter gegen das Überraschungsteam der bisherigen Saison. Eine lautstarke Sporthalle Gießen-Ost und der weiterhin nicht erloschene Glaube an den Klassenerhalt in der „stärksten Liga der Welt“ hatten das TVH-Team in der ersten Halbzeit Spielminuten merklich motiviert. Da zumindest der TuS N-Lübbecke am Mittag in Melsungen leer ausging, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer weiterhin nur einen Punkt. Hüttenberg wird bis zum Saisonende kämpfen müssen, um doch noch über dem Strich zu landen. Nun blicken zunächst alle Augen auf das anstehende Saisonhighlight gegen den deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen (Donnerstag / 19 Uhr) in Gießen.

Vor 1749 Zuschauer in der Sporthalle Ost in Gießen, hatte Hüttenberg mit einer couragierten Anfangsphase überrascht und als frecher Außenseiter den Hannoveranern zugesetzt. Tomas Sklenak markierte bereits nach 40 Spielsekunden das 1:0 und Dominik Mappes sorgte in der 11. Minute für das 4:2. Gestützt auf die gute 3:2:1-Defensive und Fabian Schomburg im Tor, blieb Hüttenberg auch bis zum 7:3 von Ragnar Johannsson die bessere Mannschaft. In der Folge war es dann Malte Semisch im TSV-Kasten, der zur Hochform auflief. Insgesamt 17 Paraden (45 Prozent gehaltene Bälle) verzeichnete der Keeper am Sonntagnachmittag – eine überragende Quote. Der 7:7-Ausgleich brachte die Gäste zurück in das Spiel, die nach dem 13:10 (29.) das Tempo bestimmten.

Nach dem Seitenwechsel warf Hüttenberg noch einmal alles nach vorne. Doch die erste halbe Stunde hatte die Blau-Weiß-Roten viel Kraft gekostet. TSV-Cheftrainer Carlos Ortega erkannte die Chance und zog die Defensive der Gastgeber mit gleich zwei Kreisläufern konsequent auseinander. Spielmacher Paval Atman sorgte mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Lücken im TVH-Deckungssystem. Der 14:20-Rückstand (45.) zwang Emir Kurtagic zu seiner dritten Auszeit. Angespannt redete der Deutsch-Bosnier ein weiteres Mal auf sein Team ein, doch auch in der letzten Viertelstunde blieb Hüttenberg klar die unterlegene Mannschaft. Da half auch nicht in die Umstellung auf die Variante mit dem siebten Feldspieler, denn Hannover traf nach Ballgewinn gleich zweimal in das leere TVH-Tor – der 14:22-Rückstand und die Entscheidung bereits in der 47. Minute.

TSV-Cheftrainer Carlos Ortega: „Gratulation an Hüttenberg. Sie kämpfen in jedem Spiel und ich wünsche Ihnen nur das Beste für die weitere Saison. Die ersten fünfzehn Minuten hat uns die nötige Härte im Angriff gefehlt. Unsere Defensive hat heute das ganze Match über funktioniert und unser Torhüter war herausragend. Gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass Hüttenberg die Kraft gefehlt hat. Sie hatten nur wenige Wechseloptionen.“

TVH-Cheftrainer Emir Kurtagic: „Glückwunsch an Carlos und die TSV. Am Ende war das Ergebnis hier deutlich, obwohl ich nicht glaube dass es am Ende wirklich zehn Tore hätten sein müssen. Doch damit müssen wir jetzt leben. Ich finden, dass wir die ersten zwanzig Minuten sensationell gespielt haben – darauf können wir stolz sein. Meine Spieler haben alle vom Gegner gestellten Aufgaben mit unglaublichem Einsatz in der Abwehr erledigt und Hannover zu Fehler gezwungen. Das ist gegen einen solchen Gegner nicht einfach. Vorne haben wir aber auch Chancen liegen lassen. Da hat man dann die Qualität von Hannover gesehen. Innerhalb von zehn Minuten holen sie den Rückstand auf und führen mit drei Treffern zur Halbzeit. Ich will meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Hannover hat in der zweiten Halbzeit phänomenal und mit großem Engagement verteidigt – das zeigt auch welchen Respekt sie vor diesem Spiel hatten.“

Statistik

Aufstellung TV 05/07 Hüttenberg: Ritschel, Schomburg; Sklenak (2), Wörner (1), Lambrecht (2), Wernig (2/1), Rompf (1), Fernandes (1), Johannsson (2), Klein, Sicko, Roth, Mappes (5), Hofmann (1), Hahn (2), Werth.

Aufstellung TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Semisch; Johannsen (4), Mortensen (8/1), Patrail (1), Pevnov (2), Lehnhoff (1), Häfner (2), Atman (5), Böhm (3), Karason (1), Olsen, Brozovic (2), Christophersen, Kastening.

Quelle: TV Hüttenberg

Bild: Thürmer