Vorentscheidung um die Meisterschaft? Löwen reisen nach Kiel
Die Rhein-Neckar Löwen reisen am Samstag zum Handball-Kracher nach Kiel. Während Rekordmeister THW Kiel auf eine scheinbar verkorkste Saison zurückblickt, läuft bei den Rhein-Neckar Löwen alles nach Plan - mit einem Sieg machen die Löwen einen riesigen Schritt auf die dritte Meisterschaft in Folge. Doch der THW Kiel präsentierte sich zuletzt sehr stark und kann unter anderem auf die lange verletzten Duvnjak und Weinhold zurückgreifen. Das Topspiel wird ab 18:00 Uhr LIVE im ARD übertragen.
Ausblick
Auch wenn man bei der aktuellen Tabellensituation als Handball-Laie nicht davon ausgehen wird: Das Spiel zwischen dem THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen ist eines der absoluten Highlights der Saison. Denn was jedem klar sein dürfte - der aktuelle Tabellenplatz spiegelt sicher nicht das Leistungsvermögen des Rekordmeisters aus Kiel wieder. Die "Zebras" hatten während der Saison allerdings mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen - allen voran der merhmalige Ausfall von Superstar Domagoj Duvnjak war über längere Sicht einfach nicht zu kompensieren. Doch pünktlich zum Spiel gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Mannheim meldet sich der Kroate wieder einsatzbereit: Beim souveränen Sieg gegen den HC Erlangen feierte er gemeinsam mit Steffen Weinhold und dem vorher noch an Grippe erkrankten Nikola Bilyk ein gelungenes Comeback. Und gegen die Rhein-Neckar Löwen können die Kieler befreit aufspielen - das Spiel gegen die Löwen ist wohl das einzige Spiel der Saison in der Sparkassen-Arena, in der die Zebras nicht als zumindest leichter Favorit in die Partie gehen.
So dürften die Rhein-Neckar Löwen gewarnt sein, niemand wird das Spiel gegen den THW Kiel auf die leichte Schulter nehmen. Gerade weil die SG Flensburg-Handewitt am Donnerstag beim SC Magdeburg eine heftige Pleite einstecken und zwei Punkte abgeben musste, sehen viele das Spiel gegen den THW Kiel bereits als Vorentscheidung um die Meisterschaft. Sicherlich wird man davon in Mannheim nichts wissen wollen - doch klar ist: Es müsste schon extrem viel passieren, ließen sich die Rhein-Neckar Löwen die dritte Meisterschaft in Folge dann noch nehmen.
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Wie bereits erwähnt hat sich die personelle Lage beim THW Kiel zumindest etwas entspannt - dennoch müssen die Kieler am Samstag erneut auf Abwehrchef Rene Toft Hansen und Linksaußen Rune Dahmke verzichten, die beide mit einer Schambein-Entzündung ausfallen. Hinter dem Einsatz des grippekranken Lukas Nilsson steht bisher noch ein Fragezeichen. Bei den Löwen wird Superstar Andy Schmid nach zuletzt zwei pausierten Spielen wieder einsatzfähig sein. Anders als Abwehrchef Gedeon Guardiola, der aufgrund seines Sehnenabriss im großen Brustmuskel bis zum Saisonende wohl nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Im Fokus
So manch ein Handball-Experte reibt sich wohl noch immer die Augen: Kim Ekdahl du Rietz spielt nach seiner knapp acht-monatigen Pause, als wäre er nie weggewesen. Nach mittlerweile drei Einsätzen in der DKB Handball-Bundesliga kann der Schwede bereits 20 Tore vorweisen - bei nur sechs Fehlwürfen macht das eine für einen Rückraumspieler überragende Trefferquote von 76,92%. Zugegebenermaßen muss man allerdings sagen, dass die Gegner aus Göppingen, Gummersbach und Lübbecke im Nachhinein betrachtet wenig Chancen hatten, dem Tabellenführer aus Mannheim tatsächlich gefährlich zu werden. Ganz anders ist das bei dem Spiel am Samstag in der Sparkassen Arena in Kiel. Es wird spannend zu sehen sein, ob der Rückkehrer auch gegen einen scheinbar wieder erstarkten THW Kiel auf diesem Weltklasse-Niveau spielen kann. THW-Coach Alfred Gislason wird sich auf jeden Fall seine Gedanken gemacht haben, wie er den Lauf von Kim Ekdahl du Rietz stoppen will.
Zahlen, Daten, Statistiken
"Natürlich" spricht die Historie klar für den über Jahre hinweg alles dominierenden THW Kiel. Von insgesamt 35 (nationalen) Aufeinandertreffen entschieden die Zebras aus Kiel 22 Partien für sich, die Löwen hingegen gingen nur 12 Mal als Gewinner vom Feld. Lediglich ein einziges Mal wurden Punkte geteilt. Doch die nahe Vergangenheit spricht eine andere Sprache: Vier der letzten fünf Vergleiche gingen an die Mannheimer - davon auch die beiden Vergleiche in der laufenden Saison, als die Löwen sich beim Pixum Super Cup 2017 knapp im 7-Meter-Werfen durchsetzten und etwa einen Monat später auch in der Liga zwei Punkte feiern konnten. Mit dem dritten Sieg würden die Löwen einen riesigen Schritt in Richtung des dritten Meistertitels in Folge machen.
Teamvergleich
| THW Kiel | Rhein-Neckar Löwen | |
| Punkte | 33:17 | 42:6 |
| Torverhältnis | 737:646 | 758:582 |
| Trefferquote | 62,16% | 65,18% |
| Quote gehaltener Bälle | 28,42% | 36,17% |
| Bester Werfer | Niclas Ekberg (129 Tore) | Andy Schmid (139 Tore) |
Stimmen zum Spiel
Marko Vujin (Spieler, THW Kiel):
... über den Schlüssel zum Erfolg: "Die Löwen haben ihren Fokus ganz klar auf dieses Spiel gelegt. Wenn unsere Fans uns in der gleichen Art und Weise unterstützen wie am Mittwoch, wenn sie wieder so einen Druck auf den Gegner ausüben, können wir gemeinsam auch am Samstag viel erreichen."
... über die eigene Zielsetzung: "Wir wollen die zwei Punkte in Kiel behalten."
Andy Schmid (Spieler, Rhein-Neckar Löwen):
... über die sensationellen Leistungen von Kim Ekdahl du Rietz: "Er hat ja auch acht Monate Zeit gehabt, sich zu erholen. Spaß beiseite, wir können tatsächlich froh sein, dass er wieder hier ist."
... über Auswärtsspiele in Kiel: "Egal wie die Voraussetzungen sind und wer bei Kiel auf der Platte steht: Auswärtsspiele beim THW sind immer 50:50-Spiele und gehören zum Schwierigsten, was es im Handball gibt. Wenn wir in Kiel etwas holen wollen, müssen wir an die Leistungsgrenze gehen."
... über die aktuelle Saison des THW Kiel: "Was Kiel in dieser Spielzeit an Verletzungen verkraften musste, hätte auch keine andere Mannschaft der Welt auffangen können. Klar ist: Sie werden alles in dieses Spiel legen, um gegen uns zu gewinnen."
TV-Tipp
Das Spiel wird LIVE im Free-TV im ARD sowie gewohnt auf SKY übertragen. Die Vorberichterstattung startet um 18:00 Uhr - angepfiffen wird das Topspiel um 18:10 Uhr.
Foto: Binder




