Ostderby: Leipzig heiß auf Magdeburg
Es ist eines dieser Spiele, bei denen man schon Tage vorher weiß: Es wird gut. Es wird spannend. Es wird hart. Der SC DHfK Leipzig empfängt am Samstagabend um 20:30 Uhr den SC Magdeburg zum Ostderby. Dass die beiden Teams zusätzlich aktuelle Tabellennachbarn sind, verschärft die Brisanz des Samstags-Kracher noch einmal mehr.
Ausblick
Wenn der SC DHfK Leipzig auf den SC Magdeburg trifft, sind Emotionen, Kampf und Leidenschaft garantiert. So werden am Samstag 6120 Fans die ARENA Leipzig in ein Tollhaus verwandeln - das prestigeträchtige Ostderby ist wie erwartet restlos ausverkauft. Doch nicht nur für die Fans ist das Derby kein Spiel wie jedes andere. Eine Menge Leipziger Personal pflegt eine enge Handball-Verbindung zu Magdeburg. SC DHfK-Aufsichtsrat Stefan Kretzschmar, der am Spieltag 45 Jahre alt wird, spielte elf Jahre für den SCM, wurde Deutscher Meister und Champions League-Sieger, später Sportdirektor. Dazu der frühere Magdeburger Trainer Michael Biegler, die ehemaligen Spieler Philipp Weber, Maximilian Janke, Benjamin Meschke und Andreas Rojewski.
Links zum Spiel
Doch Rojewski wird in der Partie gegen das Team, für das er weit über 200 Bundesligaspiele bestritt und mehr als 700 Tore erzielte, allerdings genauso fehlen wie sein Positionskollege Franz Semper. Die beiden Linkshänder sind noch immer verletzt, weswegen Youngster Gregor Remke die Aufgaben im rechten Rückraum übernehmen soll. Auch auf Rückraum Mitte Niclas Pieczkowski müssen die Gastgeber noch verzichten - der Spielgestalter wird voraussichtlich erst nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können.
Auf der andere Seite ist ein Schlüsselspieler des SC Magdeburg angeschlagen. Der dänische Olympiasieger Michael Damgaard laboriert an einem Ermüdungsbruch im rechten Sprunggelenk - es ist fraglich inwieweit der Rückraum-Schütze im Derby eingesetzt werden kann. Klar ist allerdings dennoch: Egal wer am Samstagabend auf der Platte steht, man kann sich darauf verlassen, dass das Ostderby einmal mehr verspricht was es hält.
Im Fokus
Im Fokus steht am Samstagabend auf alle Fälle die Stimmung in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Arena Leipzig. Die Fans des SC Magdeburg und auch des SC DHfK Leipzig sind bekanntlich so und so äußerst emotional - im Ostderby laufen beide Fanlager aber erfahrungsgemäß zur Höchstform auf. So ist es nicht verwunderlich, dass beide Teams im Vorfeld der Partie auf die stimmgewaltige Unterstützung von den Rängen bauen. Die Mannschaft, die sich daher am Samstag von der Stimmung nicht einschüchtern, sondern vielmehr tragen lässt, hat am Ende wohl die größten Chancen auf einen Derby-Sieg.
Zahlen, Daten, Statistiken
Wenn der Tabellensiebte beim Tabellenachten antritt, kann grundsätzlich schon einmal eine spannende Partie erwartet werden. Doch auch in Blick in die Historie lässt auf ein heiß umkämpftes, enges Spiel schließen. Bei bisher fünf Aufeinandertreffen gewannen die Leipziger zwei Mal, zwei Mal mussten die Punkte geteilt werden während der SC Magdeburg erst einen Sieg gegen den SC DHfK feiern konnte. Allerdings stammt dieser Sieg aus der Hinrunde der jetzigen Saison - und das Ergebnis fiel dabei mit 37:31 so deutlich aus, wie in noch keinem Derby zuvor. An diesem Erfolg werden die Magdeburger sicher anknüpfen wollen, um im ewigen Vergleich mit den Leipzigern wieder gleichziehen zu können.
Stimmen zum Spiel
Michael Biegler (Trainer, SC DHfK Leipzig):
... über den Auftritt in Melsungen: "Wir haben uns geärgert, weil wir dort nicht das abgerufen haben, was wir können. Aber die Mannschaft war schnell wieder fokussiert."
... über die Erwartungshaltung vor dem Derby: "Es sind zwar einige wichtige Spieler verletzt, aber ich möchte über die Spieler reden, die uns zur Verfügung stehen. Wir können uns momentan nur auf Augenhöhe mit dem SCM bewegen, wenn alle Spieler 100 Prozent erreichen. Aber wir spielen zu Hause vor vollem Haus. Ich bin mir sicher, dass unsere Mannschaft mit den Zuschauern im Rücken eine bessere Performance abrufen wird."
... über den kommenden Gegner: "Der SC Magdeburg hat eine sehr eingespielte Mannschaft, die im Angriff noch breiter agiert als Melsungen. Wir werden also unsere Deckung etwas umstellen und müssen andere Qualitäten im Abschluss anbieten."
Bennet Wiegert (Trainer, SC Magdeburg):
... über die Besonderheit des Derbys: "Leipzig gegen Magdeburg - das ist kein ganz normales Bundesligaspiel, schon gar nicht für unsere Fans. Bei der Anzahl unserer Spiele bleibt ja wenig Zeit, sich auf den nächsten Gegner zu fokussieren. Dennoch hatte ich am Mittwoch in der Kabine nach unserem Sieg gegen Silkeborg das Gefühl, das Derby ist für meine Mannschaft etwas Besonderes. Als ich in meiner Ansprache den Blick auf Leipzig gerichtet habe, war bei meinen Spielern bereits Vorfreude zu spüren."
... über die Erwartungshaltung vor dem Derby: "Wenn wir es schaffen, unsere gute Tagesform über 60 Minuten zu zeigen, dann werden wir auch erfolgreicher sein."
... über das Saisonziel: "Unser großes Ziel bleibt das Finalturnier im EHF-Cup in eigener Halle. Wir wollen als Ausrichter unbedingt dabei sein und ordnen dafür jede Menge unter. Um das zu erreichen und auch in der Liga weiter nach oben zu kommen, müssen wir in den einzelnen Spielen konstanter werden, uns für unsere Leistung mehr belohnen."
Teamvergleich
SC DHfK Leipzig:
Tabellenplatz: 8.
Punkte: 25:15
Torverhältnis: 549:524
SC Magdeburg:
Tabellenplatz: 7.
Punkte: 27:13
Torverhältnis: 602:542
TV Übertragung
SKY zeigt die Begegnung live. Die Vorberichte gibt es ab 20:15 Uhr auf Sky Sport 2 HD - Anpfiff der Begegnung ist 20:30 Uhr.
Foto: Popova




