Der Sonntag im Überblick - Stuttgart entführt einen Punkt aus Leipzig
Drei Partien hatte der Sonntag zu bieten, die Rollen waren jeweils recht klar verteilt. Während die MT Melsungen und die TSV Hannover-Burgdorf ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, stolperte der SC DHfK Leipzig gegen den Abstiegskandidaten TVB 1898 Stuttgart. Stuttgart befand sich lange Zeit auf der Siegerstraße, musste und konnte sich letztlich aber mit einem Punkt zufrieden geben.
Die Spiele in Kürze
MT Melsungen vs. TuS N-Lübbecke: 27:16 (14:6)
Entspannter Sonntagmittag für die Handballer der MT Melsungen. Der Favorit ließ dem abstiegsgefährdeten TuS N-Lübbecke nicht den Hauch einer Chance und fertigte die Gäste mit satten elf Toren ab. Von Beginn an unterstrichen die Hausherren ihre Ambitionen, in der Spitzengruppe der DKB Handball-Bundesliga weiterhin eine Rolle spielen zu wollen. Nach sieben Minuten stand in der Kasseler Rothenbachhalle ein 4:1 auf der Anzeigetafel. Dann aber zeigte Lübbecke zunächst eine Reaktion, sodass sich die Partie in den folgenden Minuten komplett ausgeglichen gestaltete. Nach 20 Minuten stand es 7:6 für die Gastgeber. Länger ließen die Melsungener den TuS aber nicht mitspielen. Nach einem 7:0-Lauf war das Spiel bereits zur Pause entschieden. Überragender Akteur war MT-Keeper Nebosja Simic, der mehr als 50 Prozent aller Würfe entschärfte und so zum Matchwinner avancierte. Bester Werfer war Michael Allendorf mit sieben Treffern.
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SC DHfK Leipzig vs. TVB 1898 Stuttgart: 24:24 (9:14)
Lange sah das Team von Coach Michael Biegler gegen den TVB 1898 Stuttgart wie der sichere Verlierer aus, weil vor allem in Hälfte eins zum wiederholten Mal nichts bei den Gastgebern zusammenlief. Nach gut fünf umkämpften und beiderseits defensiv geprägten Anfangsminuten verloren die Leipziger jegliche Linie. Keeper Jens Vortmann bekam keine Hand an den Ball, in der Abwehr taten sich große Lücken auf, im Angriff nahmen die Gastgeber die Würfe zu früh, aus schlechten Positionen oder scheiterten schlicht an Johannes Bitter im Tor. Auch drei Siebenmeter fanden ihren Weg nicht in den Kasten. Stuttgart hingegen nutzte die Fehler der Hausherren eiskalt und konnte sich nach dem zwischenzeitlichen 4:4 auf 4:9 absetzen. Bis zur Pause konnte sich der SC DHfK von diesem Rückstand nicht erholen. Mit ordentlich Wut im Bauch kamen die Leipziger aus der Kabine. Und die Biegler-Sieben legte gut los, verkürzte ruck-zuck auf drei Tore. Vor allem Milos Putera, Spitzname "Hexer", zeigte zahlreiche starke Paraden und gab seiner Mannschaft den nötigen Rückhalt. Der TVB ließ sich vom großen Kampf der Hausherren zunächst aber nicht beeindrucken. Auch wenn sich die Fehler bei den Gästen nun häuften, blieben sie für die Leipziger ein äußerst unbequemer Gegner. Fast 20 Minuten lang hielt Stuttgart das favorisierte Team so auch in Hälfte zwei auf Abstand. Erst in der 49. Minute gelang Andreas Rojewksi per Siebenmeter der Anschluss zum 19:20. Es war der erste erfolgreiche Versuch des SC DHfK vom Punkt. Der zweite brachte kurz darauf den Ausgleich. Alles war wieder offen und die Schlussminuten entwickelten sich zu einem Krimi. Die letzte Chance des Spiels gehörte Stuttgarts Stefan Salger, der jedoch abermals an Putera scheiterte. Ein Remis, mit dem letztlich beide Mannschaften leben müssen, aber auch leben können.
TV Hüttenberg vs. TSV Hannover-Burgdorf: 19:29 (10:13)
Die große Überraschung in der Partie zwischen dem TV Hüttenberg und der TSV Hannover-Burgdorf ist ausgeblieben. Der Favorit setzte sich letztlich souverän durch und übernimmt in der Tabelle der DKB Handball-Bundesliga wieder Rang vier. Aufsteiger Hüttenberg bleibt hingegen Vorletzter und muss in den verbleibenden acht Spielen weiter um jeden Punkt kämpfen, um den drohenden Abstieg noch verhindern zu können. Die Verantwortlichen aus Hannover hatten im Vorfeld der Partie mit mahnendem Finger vor der unangenehmen Spielweise der Hausherren gewarnt und sollten zu Beginn des Spiels Recht behalten. Das Team von Trainer Emir Kurtagic spielte mutig und selbstbewusst, kam aus einer starken Defensive heraus immer wieder zu freien Abschlüssen. Die logische Folge war eine 7:3-Führung nach 16 gespielten Minuten. Doch schon zu diesem Zeitpunkt stach Hannovers Keeper Malte Semisch heraus, der einen größeren Rückstand seiner Mannschaft zu verhindern wusste. Nach Abpfiff hatte Semisch bei 19 Paraden eine Quote von 50 Prozent vorzuweisen und durfte sich mehr als zurecht als Matchwinner betiteln lassen. Bereits zum Ende der ersten Hälfte wurde den Gastgebern allmählich der Zahn gezogen. Hannover bekam die Abwehr stabilisiert und brachte die Angriffsbemühungen des TVH mehr und mehr zum Stillstand. In Halbzeit zwei probierte der TV Hüttenberg noch einmal alles, doch war die TSV Hannover-Burgdorf, um den starken Pavel Atman, nicht mehr aufzuhalten.
Weitere, ausführlichere Informationen folgen in Kürze.
Foto: Potthoff




