Der Donnerstag im Überblick - Kiel gewinnt Krimi gegen Melsungen
Am Donnerstag standen vier Partien der DKB Handball-Bundesliga auf dem Spielplan. Während die Rhein-Neckar Löwen souverän in Minden gewannen, erkämpften sich die Füchse Berlin zwei Punkte beim TBV Lemgo und der SC Magdeburg musste sich in Stuttgart zu einem Sieg zittern. Im Topspiel des Abends gewann der THW Kiel einen Handball-Thriller gegen die MT Melsungen.
THW Kiel vs. MT Melsungen: 32:31 (20:16)
Der THW Kiel war angezählt - die MT Melsungen nach dem enttäuschenden Remis gegen den TBV Lemgo ebenfalls auf Wiedergutmachung aus. Und beide Mannschaften zeigten gleich zu Beginn, dass sie hochmotiviert waren, das Topspiel für sich zu entscheiden. So entwickelte sich ein echtes Torspektakel in der Kieler Sparkassen Arena. Es wurde nur nach vorne gespielt - die Abwehrreihen hingegen zeigten sich teils erschreckend löchrig, die Torhüter bekamen keinen Ball an die Finger. Kurz vor der Pause schafften es die Kieler allerdings, sich von einem 17:16 bis auf den 20:16-Pausenstand abzusetzen.
36 Tore in einer Hälfte - in dem Tempo konnte es in der zweiten Hälfte ja nicht wirklich weitergehen. Dennoch war es gerade für die Zuschauer ein höchst unterhaltsames Spiel zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten. Bis kurz vor Schluss stand es noch immer unentschieden, da sich kein Team nennenswerte Vorteile erspielen konnte. Beim Stand von 31:31 trat ausgerechnet der in der letzten Zeit viel gescholtene Marko Vujin an die 7-Meter-Linie. Der Serbe traf und stürzte die Kieler in Jubelstürme - während die MT Melsungen nach großem Kampf mit leeren Händen nach Hause fahren muss.
TVB 1898 Stuttgart vs. SC Magdeburg: 31:32 (16:15)
Nach dem Sieg gegen gegen Die Eulen Ludwigshafen am vergangenen Sonntag ging der TVB 1898 Stuttgart mit ordentlich Rückenwind in die Partie gegen die Favoriten des SC Magdeburg. So mussten die Gäste für jeden Treffer einerseits hart arbeiten und mussten auf der Gegenseite oft leichte Tore hinnehmen. Bis zur Pause begeisterten die Stuttgarter die heimischen Fans regelrecht und gingen mit einer 16:15-Führung in die Kabine. In der zweiten Hälfte entwickelte sich dann ein echter Thriller zweier Mannschaften auf absoluter Augenhöhe. Angeführt von einem umsichtig agierenden und brandgefährlichen Christian O'Sullivan drehte der SC Magdeburg am Ende die Partie und fährt umjubelte zwei Punkte ein. Der TVB 1898 Stuttgart muss sich allerdings keineswegs verstecken - mit solchen Leistungen sollten die Stuttgarter bald nur noch wenig mit dem Abstiegskampf zu tun haben.
GWD Minden vs. Rhein-Neckar Löwen: 24:35 (13:17)
Klar war, dass GWD Minden gegen die Rhein-Neckar Löwen nur gewinnen konnte. Die haushohen Favoriten aus Mannheim setzten sich gegen aufopferungsvoll kämpfende Mindener bis zur 10. Minute auf 7:4 ab und verteidigten den Vorsprung in der Folge konsequent. Zur Pause sahen sich die Hausherren einem 13:17-Rückstand gegenüber - und waren definitv noch in Schlagweite zur Sensation. Doch der Meister zeigte sich einmal mehr zu abgezockt. In der Mitte der zweiten Hälfte betrug der Vorsprung bereits sieben Tore, die Mindener fanden sich mit der Niederlage wohl bereits ab (20:27, 49.). Am Ende steht ein äußerst souveräner Sieg der Rhein-Neckar Löwen, mit dem sie erneut die Tabellenführung der DKB Handball-Bundesliga übernehmen.
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TBV Lemgo vs. Füchse Berlin: 22:25 (12:15)
Nach dem Remis gegen die MT Melsungen am vergangenen Sonntag schmeckte dem TBV Lemgo die erneute Außenseiterrolle sicherlich bestens. Dahingegen waren die Füchse gewarnt, den TBV nicht zu unterschätzen. Gerade das war wohl der Grund, weshalb die Gäste direkt zu Beginn ein regelrechtes Angriffs-Feuerwerk abfackelten und in der Defensive felsenfest standen. Die 10:3-Führung der Gäste war zumindest eine echte Ansage. Doch die Hausherren ließen sich nicht beeindrucken und erkämpften sich bis zur Pause einen 12:15-Rückstand.
Man kann sagen: Die Sensation lag in der Luft. Denn in der 51. Minute erzielte der erneut starke Tim Hornke den 20:21-Anschlusstreffer seines TBV Lemgo - das Blatt schien sich tatsächlich noch zu wenden. Doch ein Fuchs hatte etwas dagegen einzuwenden: Vier Tore des bis dahin eher unscheinbaren Mattias Zachrisson besiegelten den Auswärtssieg der Berliner, die damit den Rhein-Neckar Löwen in der Tabelle der "stärksten Liga der Welt" auf den Fersen bleiben.
Weitere, ausführlichere Informationen folgen in Kürze.
Foto: Ising




