Löwen patzen, Erlangen gelingt nächste Überrschaung: Der Donnerstag des 33. Spieltages in der Übersicht
Die Rhein-Neckar Löwen müssen im Kampf um die Meisterschaft eine ganz bittere Niederlage gegen die MT Melsungen einstecken. Über weite Strecken waren die Hausherren aus Mannheim die bessere Mannschaft, am Ende zeigte dann vor allem Nebosja Simic seine Klasse und führte die MT zum Sieg. Den Füchsen aus Berlin gelang ein am Ende souveräner Sieg gegen Lübbecke, Lemgo holt in Wetzlar einen Sieg über die Zeit und Erlangen trotzt erneut der Underdog-Rolle und gewinnt gegen Magdeburg. Das Schwaben-Derby entschied Frisch Auf Göppingen für sich.
Rhein-Neckar Löwen vs. MT Melsungen
Das Nachholspiel des 30. Spieltages hatte es in sich: Nachdem die Löwen zuletzt gegen Berlin und Erlangen Punkte liegen gelassen haben, stand nun vor ausverkaufter SAP Arena das erste Endspiel im Kampf um die Meisterschaft an. Kurzum: Ein Sieg musste her! Der Beginn der Partie gestaltete sich ausgeglichen. Groetzki (3 Tore) eröffnete mit einem schnellen Konter das Spiel zum 1:0 für die Hausherren. Aber dann kamen auch die Gäste in Fahrt und fanden immer wieder Antworten auf das schnelle Spiel der Mannheimer. Vor allem die Defensivarbeit zeichnete das Duell aus – auf beiden Seiten ging es hart zu. Vor allem die MT spielte wenig risikoreich: Bei Ballgewinn wurde das Tempo rausgenommen und kaum eine zweite Welle kam zustande. Zwischendurch schlichen sich dann doch ein paar Fehler im Stellungsspiel der Kasseler ein, sodass die Löwen immer wieder in Führung gehen konnten. In der 15. Minute traf Jeremy Boomhouwer (2) ansehnlich aus kleinem Winkel zum 6:6. Anfang der 20. Minute bauten die Mannheimr die Führung erstmals auf drei Tore aus, zehn Minuten später ging es mit einer 15:13-Führung in die Kabinen. Die zweite Hälfte war dann die des Nebojsa Simic (39% Quote). Zwischen den Pfosten der Kasseler ließ der Montenegriner nur noch sage und schreibe acht Treffer zu. Die Löwen wurden trotz Führung immer nervöser und die Melsunger hingegen ließen zu keinem Zeitpunkt nach. Erst in der 50. Minute gelang den Gästen der erste Ausgleich durch Julius Kühn (9) zum 21:21. In der 57. Minute folgte dann die erste Führung – an Spannung und Dramatik war das kaum zu überbieten. In einer nervösen Endphase unterliefen den Rhein-Neckar Löwen zu viele technische Fehler, die am Ende zur bitteren Niederlage führten. Am Ende war es – natürlich – Nebojsa Simic, der den Roten mit einer Parade gegen Andy Schmid den Sieg festhielt. Für die Löwen rückt der Meistertitel somit in weite Ferne und überlassen den Flensburgern den Vortritt als heißester Anwärter auf den Titel. Julius Kühn war mit neun Treffern erfolgreichster Schütze, auf der anderen Seite gelangen Gudjon Valur Sigurdsson sieben Treffer.
Niederlage gegen Melsungen... sprachlos.
Füchse Berlin vs. TuS N-Lübbecke
Den Füchsen aus Berlin steckte das Wochenende sichtlich in den Knochen: Gegen den abstiegsgefährdeten TuS N-Lübbecke fanden die Hauptstädter nur schwer ins Spiel. Berlin ging in Führung, prompt hatte Lübbecke die Antwort parat. So gestaltete sich die erste Halbzeit in der mit 6243-Zuschauern besuchten Max-Schmeling Halle. Berlin ging mit einer knappen 13:12-Führung in die Halbzeitpause. In der Kabine schien es eine ordentliche Ansprache von Velimir Petkovic gegeben zu haben, denn nach dem Seitenwechsel hielten die Hausherren die Gäste aus Lübbecke besser auf Abstand und konnten sich dann in der 38. Minute zum ersten Mal mit drei Toren absetzen. Besonders die kurze Schwächephase der Rot-Schwarzen nutzten die Füchse aus und machten mit einem 5:0-Lauf den Sack zu. Topscorer Hans Lindberg traf zum 25:17 und der Heimsieg war nicht mehr gefährdet. Am Ende zeigt die Anzeigetafel nach einem zähen Spiel ein 26:20 zugunsten der Füchse Berlin, die somit punktgleich mit den Rhein-Neckar Löwen auf Platz 2 ziehen. Hans Lindberg (8) und Dener Jaanimaa (6) waren am häufigsten erfolgreich.
HSG Wetzlar vs. TBV Lemgo
Das hatten sich alle Beteiligten der HSG Wetzlar wohl anders vorgestellt: Nach einer torarmen Anfangsphase (1:1 nach 8 Minuten) verlieren die Hessen gegen Lemgo mit 23:24. Nach einer schwachen ersten Hälfte (12:6), in der die HSG von Lemgo komplett überrollt wurde, brachte auch die starke Aufholjagd in Hälfte Zwei nicht mehr den erhofften letzten Heimsieg. Der Lemgoer Tim Suton war mit seinen neun Treffern nicht aufzuhalten und zeigte nach einer starken Leistung gegen den THW Kiel auch in der Rittal-Arena eine beeindruckende Leistung. Obwohl der Wetzlarer Stefan Cavor (5) in der wichtigen Phase des Spiels nochmal aufdrehte und zum 18:20 (48. Minute) verkürzte und minutenspäter Anton Lindskog (3) sogar den Anschlusstreffer erzielte, gelang es den Gastgebern nicht, den Spieß umzudrehen und in Führung zu gehen.
HC Erlangen vs. SC Magdeburg
Gegen Erlangen fand der Tabellen-Vierte SC Magdeburg nicht zurück in die Erfolgsspur. Nach zuletzt enttäuschendem Ausscheiden im EHF-Cup, mussten die Magdeburger auch in der Bundesliga eine Niederlage einstecken. Von Beginn an überragten die Erlanger, die mit breiter Brust und viel Selbstbewusstsein den SCM empfingen. Nach der riesen Überraschung gegen die Löwen spielten die Franken auch gegen Magdeburg groß auf und stellten ihr Können noch einmal mehr unter Beweis. Der Start ging an die Gastgeber aus Erlangen, die direkt mit zwei Toren in Front gingen. Nach dem 7:4 wurde es Bennet Wiegert zu bunt und nahm eine Auszeit um seine Mannschaft wach zu rütteln. Erst nach 20 Minuten kam der SCM-Zug ins rollen und verkürzte bis zur Halbzeit auf 14:15. So wie Halbzeit Eins anfing, so gestaltete sich auch der Start in die zweite Hälfte: In der 36. Minute führte der HCE wieder mit vier Toren (19:15). Zu keinem Zeitpunkt des Spiels fanden die Magdeburger eine Lösung gegen den überragenden Nikolai Link, der mit 8 Treffern erfolgreichster Schütze war. Auch Matthias Musche war mit 8 Treffern treffsicherster Schütze, sein letzter Treffer brachte den 31:29-Endstand für die Hausherren aus Erlangen.
Links zum 33. Spieltag
TVB 1898 Stuttgart vs. Frisch Auf Göppingen
Schlagabtausch in der erste Hälfte, klare Angelegenheit in der zweiten: Das Schwaben-Derby am Donnerstag konnte Göppingen souverän für sich entscheiden. Vor allem Marcel Schiller und Tim Kneule waren mit jeweils 7 Treffern maßgeblich am Göppinger Sieg beteiligt. In den ersten 30 Minuten konnten die Stuttgarter in der mit 5930 Zuschauern fast ausverkauften Porsche Arena stark mithalten und zogen in der 18. Minute sogar zum 7:7 gleich. Danach drehten die Göppinger auf und gingen kurz vor Halbzeitpfiff 14:10 in Führung. Marian Orlowski und Simon Baumgarten verkürzten zum 14:12 und der junge Nick Lehmann parierte den Strafwurf von Marcel Schiller und verhinderte so eine erneute 3-Tore-Führung für die Gäste. In Halbzeit zwei konnten die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt mehr gefährlich für Frisch Auf werden, sodass am Ende ein deutliches 30:23 auf der Anzeigetafel steht. Bester Werfer war Simon Baumgarten für Stuttgart mit 6 Treffern nach Tim Kneule und Marcel Schiller (jeweils 7).




