23.03.2018  DKB Handball-Bundesliga

Drux-Comeback bei Berliner Kantersieg

Nur acht Wochen nach seiner Verletzung feierte Paul Drux gegen GWD Minden sein Comeback. Zum 41:30 (23:15)-Torefestival trug er in den letzten zwölf Minuten zwei Treffer bei, bester Torschütze war einmal mehr Hans Lindberg (10/6). Ab der zehnten Minute hatten die Füchse das Heft fest in der Hand und ließen dem Gegner nicht den Hauch einer Chance.

Auch gegen GWD Minden hatte sich Trainer-Fuchs Velimir Petkovic etwas einfallen lassen. Nachdem Fabian Wiede wieder komplett fit war, begann der Linkshänder überraschend als Spielmacher, als zweiter Linkshänder agierte Marko Kopljar auf der rechten Halbposition. Nach der ersten Parade von Petr Stochl konnte sich Wiede dann auch gleich beweisen, perfekt wurde Erik Schmidt angespielt, der zum 1:0 traf.

Dennoch gehörten die ersten Minuten zunächst den Gästen, die beim 2:4 und 3:5 in Führung lagen. Aber bereits hier überzeugte die Berliner Spielanlage, die Mannschaft zeigte sich in Spiellaune, mit toller Körpersprache und gutem Tempospiel. Und so wurden die Gäste aus Minden regelrecht überrannt, zur Halbzeit stand es bereits 23:15. Velimir Petkovic konnte sich dann nach dem Spiel auch nicht erinnern, wann die Füchse zuletzt 23 Tore in einer Halbzeit geworfen hätten, haderte höchstens ein klein wenig mit den 15 Gegentreffern.

Wieder einmal in Torlaune war auch Steffen Fäth, der bereits vor der Pause zu glänzen wusste. Fast nahtlos ging es aber auch im zweiten Durchgang weiter. Beim 26:16 durch Fabian Wiede betrug die Führung erstmals zehn Tore, der Sieg war den Füchsen nicht mehr zu nehmen und sie schalteten unterbewusst einen halben Gang zurück. Auch angesichts des anstehenden Spiels in zwei Tagen zwar nicht immer mit der allerletzten Konsequenz, aber stets mit hohem Tempo und auch tollem Rückzugsverhalten.

Ein Beitrag geteilt von Paul Drux (@pauldrux) am

Näher als sechs Tore kam Minden aber nicht mehr heran. Und in der 48. Minute feierte dann auch Paul Drux sein langersehntes Comeback. Nur acht Wochen nach seiner Meniskusverletzung bei der EURO kam er ins Spiel und sollte am Ende noch zwei Treffer erzielen. In Unterzahl traf er unter tosendem Applaus der 6.135 Zuschauer zum 32:25 und zwang Minden zur letzten Auszeit. In der Schlussphase gaben die Füchse noch einmal Gas und eine Sekunde vor Schluss traf Mattias Zachrisson zum 40:31.

Für die Füchse geht es bereits am frühen Freitag mit dem Flieger über München nach Nizza und von dort die wenigen Kilometer die Côte d'Azur entlang nach Saint Raphaël. Im vorletzten Spiel der Gruppenphase im EHF-Pokal geht es bereits am Samstag um wichtige Punkte für den Einzug ins Viertelfinale.

Stimmen zum Spiel:

Velimir Petkovic, Trainer Füchse Berlin:
„Ich freue mich, dass wir in der ersten Halbzeit so gut angefangen haben. Wir haben uns auf dieses Spiel und das am Samstag gegen Saint Raphael zusammen in einem Block vorbereitet. Ich habe gesagt, mit diesen beiden Spielen können wir viel von dem, was wir in den letzten sieben Monaten erarbeitet haben, kaputt machen. Ich muss meiner Mannschaft ein Lob aussprechen. Wir haben gesehen, was ein gesunder Fabi und Paul uns helfen können. Paul ist ein richtiger Schrank. Wenn er kommt, ist meine Deckung nicht mehr so brav, dann passiert da etwas. Wir müssen jetzt regenerieren und dann eine ordentliche Leistung gegen Saint Raphael zeigen. Wir wollen uns noch den ersten Platz in unserer Gruppe im EHF-Pokal holen. Denn als Zweiter sind wir noch nicht sicher weiter.“

Frank Carstens, Trainer GWD Minden:
„Glückwunsch an Petko und sein Team zu einem sehr leichten Sieg. Wir sind heute angetreten und hergefahren mit dem Ziel, bei einem der Topteams ein gutes Spiel zu machen und ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wir haben gehofft, wenn der Gegner mitmacht vielleicht sogar zu punkten. Davon hat, wie man sieht, nicht so viel funktioniert. Ohne Ball hat das überhaupt nicht funktioniert. Mit Ball bin ich zufrieden. Wir haben es überhaupt nicht geschafft, die Berliner aufzuhalten. Natürlich muss man auch sagen, dass die Berliner sehr gut im Zweikampf sind. In der zweiten Halbzeit haben wir dann eine etwas bessere Leistung gezeigt, ein paar Bälle gewinnen können und auch die Torhüterleistung war besser. Da haben wir insgesamt einiges besser gemacht. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns bis zum Derby gegen Lemgo.“

Text: Füchse Berlin

Bild: Voigt