Lemgo kämpft in Hannover um den Klassenerhalt
Der Showdown um den Klassenerhalt in der DKB Handball-Bundesliga spitzt sich immer mehr zu. Für den TBV Lemgo zählt im vorletzten Spiel der Saison bei der TSV Hannover-Burgdorf (19 Uhr) nur ein Sieg. Doch auch die Recken wollen nach einer katastrophalen Rückrunde in ihrem letzten Heimspiel endlich den ersten Sieg im laufenden Kalenderjahr einfahren.
Ausblick
Es hätte besser laufen können für den TBV Lemgo. Bis auf den HBW Balingen-Weilstetten, die nach ihrer Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt endgültig abgestiegen sind und dem Bergischen HC hat die Konkurrenz nicht für das Team von Florian Kehrmann gespielt. Im Gegenteil - nach dem Sieg von Stuttgart und dem Gummersbacher Unentschieden hat Lemgo nur noch eine theoretische Chance, an den zwei Teams vorbeizuziehen.
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Dennoch lässt die Ausgangslage Lemgo vor dem Auswärtsspiel bei den Recken hoffen: Nach dem frenetisch gefeierten Heimsieg gegen Wetzlar aus der Vorwoche (29:26) hat der TBV den Klassenerhalt in der DKB Handball-Bundesliga immerhin wieder in der eigenen Hand. Aber: Mindestens ein Punkt ist in Hannover schon nötig. Denn dann würde Lemgo den Bergischen HC dank des besseren Torverhältnisses überholen und auf den Abstiegsplatz schubsen. Und am letzten Spieltag am Samstag um 16 Uhr bräuchte der TBV (Heimspiel gegen Gummersbach) dann keine Schützenhilfe durch Hannover-Burgdorf, das zum Abschluss beim Bergischen HC antritt.
Die Recken hingegen warten auch zwei Spieltage vor Saisonende auf den ersten Sieg im Jahr 2017. Das letzte Spiel, das sie siegreich gestalten konnten, war der 18.Spieltag Ende Dezember gegen FRISCH AUF! Göppingen. Aus den letzten vier Spielen nahm Hannover lediglich zwei Punkte mit, davor sah es sogar noch düsterer aus. Zwei Unentschieden gegen Stuttgart und Coburg, sowie zwei Ein-Tore-Niederlagen Minden und Leipzig lautet die bittere Bilanz. Mit 24 Pluspunkten rangiert die Mannschaft um Trainer Jens Bürkle aktuell auf Platz elf und somit weit hinter den Erwartungen. Mit Kai Häfner, Fabian Böhm und Morten Olsen hat Hannover trotzdem einen bärenstarken Rückraum, alle Drei warfen schon jeweils über hundert Tore.
Das Hinspiel verloren die Lipper 26:31. Knackpunkt sei die Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit gewesen, als der TBV gar nicht ins Spiel kam und mit sich selbst haderte. Im Rückspiel darf sich Lemgo keine Schwächephase erlauben, wenn er nach dem Spiel nicht mit einem Bein in Liga Zwei stehen möchte.
Im Fokus
Eine Lemgoer Klublegende an der Seitenlinie könnte ein entscheidender Faktor im Abstiegskampf werden. In 15 Jahren als TBV-Profi hat Florian Kehrmann einige heikle Situationen gemeistert. Und auch in seinen zweieinhalb Jahren als Trainer hat er Lemgo durch schwere Zeiten geführt: Sowohl 2015 als auch 2016 musste der TBV bis kurz vor Saisonende um den Klassenerhalt zittern.
Die junge Lemgoer Mannschaft hat auf der Trainerbank also jemanden, an dem sie sich orientieren kann. Auch Selbstmitleid vermeidet er, selbst wenn es die Personallage hergäbe: Weiterhin sind vier Linkshänder verletzt, sodass Kehrmann auch in Hannover auf der Position im rechten Rückraum improvisieren muss.
Zahlen, Daten, Statistiken
In der Vergangenheit haben in der DKB HBL in der Regel um die 15 Punkte zum Klassenerhalt gereicht. Das ist in diesem Jahr anders. Wer diesmal den Abstieg vermeiden will, der benötigt mindestens 20, besser 22 oder 23 Punkte. Die Leistungsstärke in der Eliteliga hat sich enorm verdichtet, nicht zuletzt wegen der Qualität der Aufsteiger.
So ist es kaum verwunderlich, dass der in dieser Saison durch personelle Schwierigkeiten arg gebeutelte TBV Lemgo nach bisher acht Siegen, drei Unentschieden und 21 Niederlagen weiterhin auf der Kippe steht mit 19 Punkten. Konkurrent Bergischer HC liegt einen Zähler besser. Lemgo weiß also vor dem Match am Mittwoch bei der TSV Hannover-Burgdorf, auf was es ankommt - und muss seine Hausaufgaben machen, um sich eine erfolgversprechende Ausgangslage für ein großes Finale gegen Gummersbach in der nahezu ausverkauften Lipperlandhalle (Samstag, 10. Juni, 16 Uhr) zu verschaffen. Ansonsten wären die aktuellen Spieler in der Lemgoer Vereinsgeschichte die ersten, die aus der DKB Handball-Bundesliga absteigen. Seit 34 Jahren ist der TBV ununterbrochen im Oberhaus vertreten.
Der Teamvergleich
TSV Hannover-Burgdorf:
Punkte: 24;40
Torverhältnis: 888:895
Bester Torschütze: Kai Häfner (159 Tore)
TBV Lemgo:
Punkte: 19:45
Torverhältnis: 867:934
Bester Torschütze: Tim Hornke (137 Tore)
TV-Tipp
Sport1 überträgt die Partie zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und dem TBV Lemgo LIVE auf Sport1 und auf Sport1.de.
Bild: TBV Lemgo
Tabelle
| PL | Team | Spiele | Pkt |
|---|---|---|---|
| 1 |
Rhein-Neckar Löwen
|
34 | 61:7 |
| 2 |
SG Flensburg-Handewitt
|
34 | 58:10 |
| 3 |
THW Kiel
|
34 | 53:15 |
| 4 |
Füchse Berlin
|
34 | 51:17 |
| 5 |
SC Magdeburg
|
34 | 51:17 |
| 6 |
HSG Wetzlar
|
34 | 41:27 |
| 7 |
MT Melsungen
|
34 | 38:30 |
| 8 |
SC DHfK Leipzig
|
34 | 35:33 |
| 9 |
HC Erlangen
|
34 | 28:40 |
| 10 |
FRISCH AUF! Göppingen
|
34 | 27:41 |
| 11 |
TSV Hannover-Burgdorf
|
34 | 24:44 |
| 12 |
TSV GWD Minden
|
34 | 24:44 |
| 13 |
TBV Lemgo
|
34 | 23:45 |
| 14 |
TVB 1898 Stuttgart
|
34 | 23:45 |
| 15 |
VfL Gummersbach
|
34 | 22:46 |
| 16 |
Bergischer HC
|
34 | 22:46 |
| 17 |
HBW Balingen-Weilstetten
|
34 | 17:51 |
| 18 |
HSC 2000 Coburg
|
34 | 14:54 |





Rhein-Neckar Löwen
SG Flensburg-Handewitt
THW Kiel
Füchse Berlin
SC Magdeburg
HSG Wetzlar
MT Melsungen
SC DHfK Leipzig
HC Erlangen
FRISCH AUF! Göppingen
TSV Hannover-Burgdorf
TSV GWD Minden
TBV Lemgo
TVB 1898 Stuttgart
VfL Gummersbach
Bergischer HC
HBW Balingen-Weilstetten
HSC 2000 Coburg
MEL
HAN
SCM
GUM
FUX
TVB
GWD
LEI
HSC
LEM
BHC