14.05.2017  DKB Handball-Bundesliga

Ausblick

Die DKB Handball-Bundesliga ist in diesem Jahr so spannend und eng wie selten zuvor! Während sich die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt einen Zweikampf um die deutsche Meisterschaft geben, kämpfen der THW Kiel und die Füchse Berlin um den dritten Tabellenplatz, der immerhin zur Teilnahme an der EHF Champions League berechtigt.

Beide Mannschaften haben 28 Spiele bestritten. Momentan hat der Rekordmeister aus Kiel die Nase vorn, wenn auch nur hauchdünn. Mit 45:11-Punkten befindet sich der THW gerade mal einen Punkt vor den Berlinern, die sich vor der Länderspielpause in überragender Verfassung befanden.

Vier der letzten fünf Partien gewannen die Füchse. Auch die SG Flensburg-Handewitt scheiterte an den Hauptstädtern und musste aufgrund der  Niederlage die Tabellenführung an die Rhein-Neckar Löwen abgeben.  Im Gegensatz zu Berlin waren die Ergebnisse beim THW Kiel in letzter Zeit eher durchwachsen.

Nach dem Sieg des DHB-Pokals gab es eine 30:34-Niederlage beim TBV Lemgo, gegen GWD Minden setzte es in eigener Halle ein 23:23-Unentschieden und trotz des 28:26-Heimsiegs gegen den FC Barcelona schieden die Kieler nach dem 18:23 im Rückspiel im Viertelfinale aus der Champions League aus. Auch gegen FRISCH AUF! Göppingen hatte die Mannschaft von Alfred Gislason Probleme und konnte erst in den letzten Minuten den 31:27-Sieg klarmachen.

Eine weitere Hiobsbotschaft erreichte die Kieler in der vergangenen Woche. Nachdem Domagoj Duvnjak nach dem REWE Final Four operiert wurde und lange ausfallen wird, ist auch für den Abwehrchef Rene Toft Hansen die Saison vorzeitig beendet. Der Däne wird aufgrund einer hartnäckigen Schambeinentzündung kein Spiel mehr in dieser Saison bestreiten.

Im Fokus

Die "weiße Wand" könnte im Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga den Ausschlag geben. Was sich beim DHB-Pokalsieg des THW Kiel erfolgreich bewährte, setzte sich im Viertelfinal-Hinspiel in der VELUX EHF Champions League gegen den Rekordchampion FC Barcelona nahtlos fort: Die 10.285 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena standen als "weiße Wand" über 60 Minuten geschlossen hinter ihren Zebras und peitschten diese unermüdlich und erfolgreich nach vorn.

"Beim Barcelona-Spiel hatte ich Gänsehaut, als ich rund um das Spielfeld die 'weiße Wand' gesehen habe. Als ich erlebt habe, wie unsere Fans nach jeder gelungenen Aktion in der Abwehr und im Angriff aufsprangen und wie sie unser Team so stärker gemacht haben", sagt der momentan verletzte Kapitän Domagoj Duvnjak. "Genau diese Atmosphäre braucht unsere Mannschaft auch am Sonntag, das Spiel gegen die Füchse ist unglaublich wichtig", unterstreicht "Dule".

Zu Hause ist der THW Kiel ohnehin eine Macht. In 14 Heimspielen in dieser Saison punkteten die Kieler ganze 13 Mal. Nur einmal mussten sich die Zebras in heimischer Halle geschlagen geben. Einem Unentschieden stehen ganze zwölf Heimsiege gegenüber. Nicht auszudenken was passiert, wenn die Zuschauer nun noch als "achter Mann" hinter der Mannschaft stehen.

Ein Beitrag geteilt von THW Kiel (@thwhandball) am 11. Mai 2017 um 8:12 Uhr

Zahlen, Daten, Statistiken

Die Statistik spricht gegen die Berliner. Die letzte von insgesamt nur vier Niederlagen in 37 Matches (23:26 in Berlin) liegt sechseinhalb Jahre zurück. Im Hinspiel stürzten die Zebras den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer durch ein 26:18 in der Max-Schmeling-Halle und duldeten in Halbzeit eins sogar nur sieben Treffer von Petar Nenadic und seinen Nebenleuten.

Seit dem Aufstieg in die Bundesliga konnten die Füchse in Kiel noch nie punkten. Auch zu Hause gab es lediglich ein Unentschieden und einen Sieg. Ein besonderes Aufeinandertreffen war sicherlich das Halbfinale im Final Four der Champions League in Köln, als die Berliner bei ihrer Champions League-Premiere im Jahr 2012 direkt den Sprung ins Finalturnier schafften. Doch das ist Geschichte und am kommenden Sonntag werden die Karten neu gemischt.

Die Stimmen zum Spiel

Nikola Bylik (Spieler, THW Kiel):

... über die Bedeutung des Spitzenspiels: "Das Spiel ist für uns wie ein Finale, das erste von sechs Endspielen bis zum Saisonende."

... über den knappen Abstand zwischen den beiden Mannschaften: "Unser Ziel ist, dass es am Sonntag wieder drei Punkte Abstand sind. Dieses Spiel zu gewinnen, wird eine sehr schwierige Angelegenheit. Aber wir wissen, worum es geht und werden bis zum Saisonende alles geben, um Platz drei zu verteidigen!"

Velimir Petkovic (Trainer, Füchse Berlin):

... über den psychischen Zustand des Gegners: "Der THW fürchtet um die Champions League. Die Kieler schlafen nicht gut und haben viel Respekt vor uns."

Frank Steffel (Präsident, Füchse Berlin):

... über die Ziele der Füchse Berlin: "Wir wollen in den kommenden Jahren Deutscher Meister werden."

Der Teamvergleich

THW Kiel:

Tabellenplatz: 3

Punkte: 45:11

Punkte aus den letzten 5 Spielen: 7:3

Füchse Berlin:

Tabellenplatz: 4

Punkte: 44:12

Punkte aus den letzten 5 Spielen: 9:1

TV-Tipp

 

DAZN überträgt das Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga LIVE im Stream.

Bild: Voigt