Rhein-Neckar Löwen werfen sich Frust von der Seele
Die Rhein-Neckar Löwen gewinnen gegen den VfL Gummersbach nach einer überzeugenden zweiten Hälfte mit 34:20 (16:13). Kämpften die Gäste in der ersten Halbzeit noch auf Augenhöhe, ergaben sie sich im Anschluss ihrem Schicksal gegen furios auftretende Hausherren. Die Löwen halten Anschluss an die Tabellenführer aus Flensburg, Gummersbach steckt weiter im Abstiegskampf fest.
Das Spiel in Kürze
Die beiden Mannschaften begannen äußerst nervös. Nur Andy Schmid zeigte sich direkt auf Betriebstemperatur und traf per für ihn typischen Hüftwurf zum 1:0 für die Hausherren. Die Anfangsphase war dennoch geprägt von vielen Fehlwürfen und leichten Ballverlusten, die Abwehrreihen dominierten das Geschehen. Die Rhein-Neckar Löwen konnten nur bedingt ihre individuelle Überlegenheit auf das Parkett bringen und so pendelte sich die Führung der Hausherren auf drei Tore ein (7:4, 15.). Es war qualitativ kein hochwertiges Spiel – aber die Partie lebte von innigem Kampf, bei dem sich kein Zentimeter Hallenboden geschenkt wurde. Der VfL Gummersbach hatte in der 19. Minute die Chance auf den Anschlusstreffer zum 9:8 – aber Schröder vergab freistehend vom 6-Meter. Im Gegenzug erzielte Dreh- und Angelpunkt Schmid mit seinem fünften Treffer bei fünf Versuchen das 10:7. Die Löwen setzten sich im Anschluss bis auf 13:8 ab (23.), der VfL konterte bis zur Pause allerdings. So gingen die beiden Mannschaften mit einem 16:13 in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Doppelschlag der Rhein-Neckar Löwen. Die beiden Treffer gaben den Hausherren sichtlich Selbstvertrauen. In der Folge konnte sich das Team von Nicolai Jacobsen Stück für Stück absetzen. Der VfL Gummersbach enttäuschte hingegen in der zweiten Hälfte und zeigte nach dem 19:14 durch Alexander Petersson nur noch wenig Gegenwehr (33.). Die Rhein-Neckar Löwen bestimmten das Spiel, die Gäste ließen sie größtenteils gewähren. Beim 28:18 war das erste Mal ein 10-Tore-Vorsprung erspielt (50.). Nach einer sehr einseitigen zweiten Hälfte feierten die Löwen einen souveränen 34:20 Sieg. Mit einer solchen Leistung wird der VfL Gummersbach im Abstiegskampf ernsthafte Probleme bekommen. Die Rhein-Neckar Löwen werfen sich mit diesem Sieg den Frust vom bitteren Halbfinal-Aus gegen die SG Flensburg-Handewitt im REWE Final Four 2017 von der Seele.
Links zum Spiel
Die Highlights
1. Minute: Schmid mit erstem Statement
Es ist keine Minute gespielt, schon zeigt Andy Schmid sein Klasse. Toller verdeckter Wurf aus dem Rückraum zum 1:0 für die Löwen.
4. Minute: Sigurdsson zaubert vom 7-Meter-Strich
Den muss man mal so machen. Sigurdsson mit einem butterweichem Heber vom Strich gegen den Hünen Carsten Lichtlein im Tor der Gäste. 2:1 für die Löwen, es bleibt spannend.
7. Minute: Lichtlein schlägt zurück
Das lässt sich Lichtlein natürlich nicht gefallen. Erst knüpft er Sigurdsson den nächsten 7-Meter ab, dann hält er auch noch den Nachwurf mit einem sensationellem Reflex. Ganz stark!
11. Minute: Zuckerpass von Schmid
Einmal mehr Andy Schmid mit dem entscheidenden Pass. Erst zieht er das Tempo aus dem Rückraum an und spielt den Ball dann mit viel Gefühl hinterm Rücken zu Kim Ekdahl du Rietz. Der macht freistehend das 5:3 für die Löwen.
14. Minute: Kühn muss schon wieder auf die Bank
Bereits die zweite 2-Minuten Zeitstrafe gegen Julius Kühn. Der Bad Boy muss jetzt aufpassen, eine weitere und die Partie ist für ihn beendet.
20. Minute: Immer wieder Schmid
Wieder so ein Wurf aus dem Rückraum von Schmid. Er macht mit seinem bereits fünten Treffer bei fünf Versuchen das 10:7 für seine Rhein-Neckar Löwen. Bisher macht der Spielmacher hier den Unterschied!
28. Minute: Wieder Alexander Becker!
Der läuft hier gerade warm! Zwei Treffer in Folge von ihm besorgen das 12:15 aus Sicht seines VfL. Die Gummersbacher kämpfen um jedes Tor.
30. Minute: Halbzeit
Die Rhein-Neckar Löwen gehen mit einer 16:13 Führung in die Kabine. Entschieden ist hier noch nichts!
36. Minute: Aus dem Laufen rein ins Glück
Der schießt sich hier den Frust von der Seele! Andy Schmid aus vollem Lauf ins lange Eck - unhaltbarer Wurf! 21:14 für die Hausherren, Gummersbach nimmt die Auszeit.
41. Minute: Ernst nimmt es gleich mit dem ganzen Mittelblock auf
Simon Ernst jetzt einmal mit viel Dampf. Bisher kommt allerdings etwas zu wenig vom Bad Boy um hier etwas Zählbares mitzunehmen.
46. Minute: Gummersbach lässt Rhein-Neckar Löwen gewähren
Der VfL Gummersbach scheint gerade nicht wirklich noch an einen Sieg zu glauben. Dafür geben die Gäste hier zu wenig Gas. Die Rhein-Neckar Löwen spielen die Partie gerade recht locker runter.
55. Minute: Das darf normalerweise nicht passieren
2-Minuten Strafe gegen die Rhein-Neckar Löwen aufgrund eines Wechselfehlers. Das ist aber jetzt eher ein Indiz für die nachlassende Konzentration der Hausherren. Der amtierende Meister führt 31:18.
58. Minute: Julius Kühn mit der dritten Zeitstrafe
Das hatte sich ja schon zu Beginn angedeutet. Julius Kühn sammelt seine dritte Zeitstrafe und darf die restlichen zwei Minuten von der Tribüne aus zuschauen.
60. Minute: Spielende
Das war's, die Rhein-Neckar Löwen gewinnen hochsouverän gegen einen in der zweiten Halbzeit enttäuschenden VfL Gummersbach.
Spieler des Spiels
Zwar musste Andy Schmid den Titel des besten Torjägers des Spiels am Ende noch an den elf Mal erfolgreichen Gudjon Valur Sigurdsson abtreten - der Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen erzielte "nur" neun Treffer. Doch gerade zu Beginn der Partie, als der VfL Gummersbach noch auf Augenhöhe agierte, war es immer wieder Schmid, der die Lücken in der Abwehr der Gäste fand und nutzte. Ob Passgeber oder Vollender, Schmid war von den Gästen nicht unter Kontrolle zu bringen. Eine Wurfquote von 90% unterstreicht die starke Leistung des Spielgestalters.
Foto: AS Sportfoto / Binder
Tabelle
| PL | Team | Spiele | Pkt |
|---|---|---|---|
| 1 |
Rhein-Neckar Löwen
|
34 | 61:7 |
| 2 |
SG Flensburg-Handewitt
|
34 | 58:10 |
| 3 |
THW Kiel
|
34 | 53:15 |
| 4 |
Füchse Berlin
|
34 | 51:17 |
| 5 |
SC Magdeburg
|
34 | 51:17 |
| 6 |
HSG Wetzlar
|
34 | 41:27 |
| 7 |
MT Melsungen
|
34 | 38:30 |
| 8 |
SC DHfK Leipzig
|
34 | 35:33 |
| 9 |
HC Erlangen
|
34 | 28:40 |
| 10 |
FRISCH AUF! Göppingen
|
34 | 27:41 |
| 11 |
TSV Hannover-Burgdorf
|
34 | 24:44 |
| 12 |
TSV GWD Minden
|
34 | 24:44 |
| 13 |
TBV Lemgo
|
34 | 23:45 |
| 14 |
TVB 1898 Stuttgart
|
34 | 23:45 |
| 15 |
VfL Gummersbach
|
34 | 22:46 |
| 16 |
Bergischer HC
|
34 | 22:46 |
| 17 |
HBW Balingen-Weilstetten
|
34 | 17:51 |
| 18 |
HSC 2000 Coburg
|
34 | 14:54 |
Rhein-Neckar Löwen
SG Flensburg-Handewitt
THW Kiel
Füchse Berlin
SC Magdeburg
HSG Wetzlar
MT Melsungen
SC DHfK Leipzig
HC Erlangen
FRISCH AUF! Göppingen
TSV Hannover-Burgdorf
TSV GWD Minden
TBV Lemgo
TVB 1898 Stuttgart
VfL Gummersbach
Bergischer HC
HBW Balingen-Weilstetten
HSC 2000 Coburg
FAG
RNL
HSC
ERL
BHC
HBW
TVB
FLE
THW
WET
MEL