08.12.2016  DKB Handball-Bundesliga

Arbeitssieg - Löwen mit längerem Atem gegen Lemgo

Für die Zuschauer war es ein Spektakel, was sich am Mittwochabend zwischen den Rhein-Neckar-Löwen und und dem TBV Lemgo ereignete. Die Spieler werden es als kraftraubend empfunden haben. Beide Mannschaften fanden immer wieder ohne Probleme zum Abschluss, so dass der Halbzeitstand schon 19:17 betrug. In der zweiten Hälfte bewies der Meister dann den längeren Atem.

Die Rhein-Neckar Löwen haben am Mittwochabend in der Mannheimer SAP Arena vor 6154 Zuschauern den fünften Bundesliga-Heimsieg in Serie gefeiert. Die Badener gewannen gegen den wacker kämpfenden TBV Lemgo mit 35:32 (19:17).

Die Gelbhemden schlossen damit in der Tabelle nach Punkten (26:2) zur SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel auf, bleiben aber aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber den beiden Teams aus Norddeutschland auf dem dritten Tabellenplatz. Es war keine spielerische Glanzleistung des Deutschen Meisters, vielmehr ein Arbeitssieg, bei dem Lemgo bis in die Schlussphase dran war. Allerdings muss man in der x-ten Englischen Woche in Folge auch mal mit den zwei Punkten zufrieden sein. „Die Mannschaft war müde, die vergangenen Wochen war sehr anstrengend“, sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Löwen.

Links zum Spiel:

Nach rund 25. Spielminuten hatte Nikolaj Jacobsen genug gesehen. Der Trainer der Rhein-Neckar Löwen marschierte zum Zeitnehmertisch, legte die Grüne Karte und beantragte damit eine Auszeit für die Badener. Der Übungsleiter war sichtlich unzufrieden, denn seine Mannschaft hatte gerade den Anschlusstreffer zum 14:13 kassiert.

Das Problem war die Abwehrleistung der Badener: 17 Gegentreffer hatten die Gastgeber bis zum Pausenpfiff kassiert – es hat in jüngster Vergangenheit schon Partien gegeben, in denen die Löwen am Ende der Begegnung so viele Gegentore hinnehmen mussten. Gegen Lemgo jedoch war die Abwehr des Deutschen Meisters zu langsam auf den Beinen, die Gäste konnten vor allem aus dem Rückraum immer wieder ungehindert und unbedrängt werfen – nutzten dies, ließen sich daher nicht abschütteln und lagen nach der ersten Halbzeit nur mit zwei Treffern hinten (17:19). Auch Mikael Appelgren im Löwen-Tor konnte sich nur selten auszeichnen (vier Paraden bis zur Pause). „Unsere Abwehr stand richtig schlecht, wir haben uns zu wenig bewegt“, kritisierte Jacobsen nach dem Spiel.

Die Löwen waren zwar gleich in der Anfangsphase, als sie innerhalb kürzester Zeit drei erfolgreiche Tempogegenstöße laufen konnten (7:4/9.), und kurz nach Jacobsens erster Auszeit (16:13/27.) jeweils auf drei Treffer Vorsprung enteilt – doch halten oder gar ausbauen konnten sie diese Führung jeweils nicht. Dabei lief es im Angriff bei den Badenern richtig gut. 19 Treffer erzielten sie bis zur Pause, waren von allen Positionen aus torgefährlich und ließen nur wenige Möglichkeiten aus. Andy Schmid, der gleich zu Spielbeginn nach einem Schlag des früheren Friesenheimers Christian Klimek auf die Hand kurz behandelt werden musste, verwandelte vier Siebenmeter und Alexander Petersson zeigte sich vor allem in der Anfangsphase treffsicher (drei Tore). „Vorne haben wir richtig gut gespielt, da waren wir stark“, lobte Jacobsen seine Mannschaft.

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Ein von Rhein-Neckar Löwen (@rnloewen) gepostetes Foto am

Die Löwen starteten schwungvoll in den zweiten Durchgang, präsentierten sich in den ersten Minuten aggressiv in der Abwehr und konzentriert im Angriff. Jacobsen: „Da hätten wir wegziehen müssen.“ Nach dem 21:17 (33.) hatte man das Gefühl, dass der Deutsche Meister das Spiel nun im Griff hatte und sich nun peu à peu absetzen wird. Doch der Abstiegskandidat ließ sich nicht abschütteln, kämpfte sich stattdessen gegen zu schludrig agierende Löwen zurück in die Partie und hatte den Rückstand in der 43. Spielminute beim Stand von 24:25 wieder auf einen Treffer verkürzt. „Da hätte das Spiel kippen können“, so Jacobsen.

Der Trainer versuchte nun alles, um seine Mannschaft wachzurütteln, die in der Abwehr nicht wirklich besser agierte als vor dem Wechsel. Er nahm eine Auszeit, brachte Nachwuchstorwart Lucas Bauer für Appelgren, der zwar bis dahin mit acht Paraden eine solide Leistung gezeigt hatte, allerdings auch ein paar Bälle durchrutschen ließ, die er normalerweise hält. Und die Gastgeber steigerten sich so langsam, auch weil Harald Reinkind in Unterzahl einen wichtigen Treffer erzielte, Schmid nachlegte und Bauer einen Wurf abwehren konnte („Ich hatte das Gefühl, es könnte ein guter Tag werden. Und es wurde ein guter Tag“) – und schon lagen die Badener wieder mit vier Treffern (30:26/50.) vorne. Lemgo kam in der Folge nicht mehr näher als bis auf drei Treffer heran, spätestens mit Andy Schmids elftem Treffer (davon acht per Siebenmeter) zum 33:28 konnten die Fans nach einer spannenden Begegnung durchatmen. „Wichtig waren die zwei Punkte“, sagte Lucas Bauer.

 

Quelle: Rhein-Neckar Löwen

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Tabelle

PL Team Spiele Pkt
1 Rhein-Neckar LöwenRhein-Neckar Löwen 34 61:7
2 SG Flensburg-HandewittSG Flensburg-Handewitt 34 58:10
3 THW KielTHW Kiel 34 53:15
4 Füchse BerlinFüchse Berlin 34 51:17
5 SC MagdeburgSC Magdeburg 34 51:17
6 HSG WetzlarHSG Wetzlar 34 41:27
7 MT MelsungenMT Melsungen 34 38:30
8 SC DHfK LeipzigSC DHfK Leipzig 34 35:33
9 HC ErlangenHC Erlangen 34 28:40
10 FRISCH AUF! GöppingenFRISCH AUF! Göppingen 34 27:41
11 TSV Hannover-BurgdorfTSV Hannover-Burgdorf 34 24:44
12 TSV GWD MindenTSV GWD Minden 34 24:44
13 TBV LemgoTBV Lemgo 34 23:45
14 TVB 1898 StuttgartTVB 1898 Stuttgart 34 23:45
15 VfL GummersbachVfL Gummersbach 34 22:46
16 Bergischer HCBergischer HC 34 22:46
17 HBW Balingen-WeilstettenHBW Balingen-Weilstetten 34 17:51
18 HSC 2000 CoburgHSC 2000 Coburg 34 14:54
Gesamte Tabelle anzeigen

Spielplan

Uhrzeit Heim Erg. Gast
15.04.
20:15
FRISCH AUF! GöppingenFAG 24:28 Rhein-Neckar LöwenRNL
22.04.
19:00
Rhein-Neckar LöwenRNL 33:20 HSC 2000 CoburgHSC
30.04.
15:00
HC ErlangenERL 26:37 Rhein-Neckar LöwenRNL
17.05.
19:00
Rhein-Neckar LöwenRNL 31:28 Bergischer HCBHC
20.05.
19:00
Rhein-Neckar LöwenRNL 33:23 HBW Balingen-WeilstettenHBW
24.05.
19:00
Rhein-Neckar LöwenRNL 30:21 TVB 1898 StuttgartTVB
28.05.
15:00
SG Flensburg-HandewittFLE 21:23 Rhein-Neckar LöwenRNL
31.05.
20:45
Rhein-Neckar LöwenRNL 28:19 THW KielTHW
07.06.
20:15
HSG WetzlarWET 30:24 Rhein-Neckar LöwenRNL
10.06.
16:00
Rhein-Neckar LöwenRNL 33:28 MT MelsungenMEL