Berlin vs. Flensburg: Dramatik vorprogrammiert
Am Ostersonntag erwarten die Füchse Berlin den Tabellenführer der DKB Handball-Bundesliga, die SG Flensburg-Handewitt. Während der Gastgeber nach zwei spielfreien Wochen komplett auskuriert in die Partie geht, müssen die Flensburger nach dem kräftezehrenden REWE Final Four am vergangenen Wochenende in Hamburg die bittere Finalniederlage aus ihren Gliedern und Köpfen schütteln.
Ausblick
Licht und Schatten zeigte die SG Flensburg-Handewitt am vergangenen Wochenende beim REWE Final Four in Hamburg. Die Rhein-Neckar Löwen dominierte der Tabellenführer im Halbfinale quasi nach Belieben und demonstrierte eindrücklick, dass das Team von Ljubomir Vranjes zu Recht ganz oben stehen.
Dem Triumphzug folgte die Blamage im Finale. Ernüchterung machte sich nach der deutlich Endspielniederlage gegen den Nordrivalen THW Kiel im Lager der Flensburger breit. Der erste Titel der Saison war futsch. Um die Tabellenführung in der DKB Handball-Bundesliga nicht auch noch aus der Hand zu geben, muss die SG Flensburg-Handewitt an diesem Ostersonntag die richtige Antwort auf das enttäuschende Wochenende liefern und den Schatten mit Licht füllen. Ob die Füchse Berlin der richtige Aufbaugegner ist, bleibt fraglich. Denn im Gegensatz zu den Nordlichtern konnten die Hauptstädter in den letzten zwei Wochen die Beine hochlegen und Kraft für den Saisonendspurt tanken.
Berlin hat sich inzwischen direkt hinter der Spitzengruppe der Liga auf Platz Vier eingenistet und möchte sich nun gegen die "Big Three" beweisen. Unmöglich erscheint diese Aufgabe keineswegs. In den bisher zwei Duellen zwischen Berlin und Flensburg in dieser Saison (Hinspiel Liga und DHB-Pokal) mussten sich die Füchse der SG zwar jeweils geschlagen geben, doch die knappen Duelle machen dem Tabellenvierten Mut. In der Vorrunde unterlagen Paul Drux und Co. nur hauchdünn mit 26:27. Und auch im Pokalduell konnte Flensburg erst in der Verlängerung den Sieg für sich entscheiden. So verspricht auch das dritte Spiel zwischen den Füchsen Berlin und der SG Flensburg-Handewitt hochdramatisch zu werden. Die Frage wird bleiben: Kann der Tabellenführer das bittere REWE Final Four-Wochenende abhaken und zur normalen Tagesordnung übergehen, oder können die Füchse Berlin nach ihrer zweiwöchigen Pause den Flensburgern im Rennen um die Meisterschaft ein Bein stellen?
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Im Fokus
Die SG Flensburg-Handewitt war am Sonntag nach der deutlichen Finalniederlage bedient. Den Spielern, Trainern, Funktionären und den Fans war die Enttäuschung über den verlorenen Titel ins Gesicht geschrieben. In sieben REWE Final Four-Finalteilnahmen in Serie ging Flensburg nur ein einziges Mal als Sieger vom Platz. Das Image des ewigen Zweiten haftet an keiner anderen Mannschaft so intensiv wie an der des Tabellenführers. Dass sich so etwas auch in die Köpfe der Spieler einschleicht und dort festsetzt, ist die große Gefahr, die es zu verhindern gilt. Denn wenn die SG Flensburg-Handewitt nach dem Pokal nun auch noch die Deutsche Meisterschaft aus der Hand gibt, endet die Abschiedssaison von Coach Ljubomir Vranjes in einem Fiasko. Deshalb steht gegen die Füchse Berlin ganz klar die mentale Stärke der Flensburger Mannschaft im Fokus. Hat der Tabellenführer die vergebene Titelchance verdaut oder nagt das verlorene Endspiel am Selbstvertrauen der Nordlichter? Die Antwort kann nur die Mannschaft liefern.
Stimmen zum Spiel
Velimir Petkovic (Trainer, Füchse Berlin):
... über das anstehende Duell gegen die SG Flensburg-Handewitt: "Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns, wir sind an der Spitze der Liga angekommen und wollen beweisen, dass das kein Zufall ist. Wir wollen uns unbedingt für die Niederlagen in der Vorrunde revanchieren, denn die taten richtig weh."
... über den psychischen Zustand der Flensburger: "Flensburg kommt mit Frust aus dem Finale des DHB-Pokals. Sie wissen, dass sie jetzt erneut vor einem entscheidenden Spiel stehen. Jeder verlorene Punkt kann sie die Meisterschaft kosten. Deshalb werden sie hier 110 Prozent geben. Wir wissen das und bereiten uns dementsprechend akribisch vor."
Dierk Schmäschke (Geschäftsführer, SG Flensburg-Handewitt):
... über das Selbstvertrauen der Mannschaft: "Die Mannschaft ist wieder auf einem guten Weg, konzentriert sich bereits auf Berlin und nimmt vom letzten Wochenende das Positive mit. Gerade gegen die Rhein-Neckar Löwen hat sie gezeigt, zu welcher Leistung sie fähig ist."
Jacob Heinl (Spieler, SG Flensburg-Handewitt):
... über die Pokalniederlage gegen Kiel: "Was am Sonntag passiert ist, muss aus den Köpfen. Wir haben noch sehr gute Chancen, in dieser Saison etwas zu gewinnen.
Zahlen, Daten, Fakten
Flensburg marschiert mit 44:4-Punkten durch die Liga und gilt nahezu als unbesiegbar. Das gilt allerdings nur, wenn die SGF in heimischer Halle spielt. Denn in der Fremde hat der Tabellenführer alle vier Negativpunkte eingefahren. Punkte gelassen haben die Flensburger bisher nur beim 26:26-Unentschieden in Magdeburg, beim 24:24 in Melsungen und nach der 23:24-Niederlage beim THW Kiel. Ist das die Chance für die Füchse Berlin? In 13 Heimspielen gingen die Hauptstädter starke zehn Mal als Sieger vom Feld - Rang Drei in der Heim-Tabelle!
Teamvergleich
Füchse Berlin:
Tore: 720
In der Liga ungeschlagen seit: 5 Spielen (15.02.2017, 29:30 gegen den Bergischen HC)
Siege in Serie: 3 Spiele
SG Flensburg-Handewitt:
Tore: 744
In der Liga ungeschlagen seit: 14 Spielen (13.11.2017, 23:24 gegen den THW Kiel)
Siege in Serie: 1 Spiel
TV-Tipp
Sport1 überträgt das Topspiel der Liga ab 14:55 LIVE im TV und im Sport1-Livestream.
Foto: Nolte
Tabelle
| PL | Team | Spiele | Pkt |
|---|---|---|---|
| 1 |
Rhein-Neckar Löwen
|
34 | 61:7 |
| 2 |
SG Flensburg-Handewitt
|
34 | 58:10 |
| 3 |
THW Kiel
|
34 | 53:15 |
| 4 |
Füchse Berlin
|
34 | 51:17 |
| 5 |
SC Magdeburg
|
34 | 51:17 |
| 6 |
HSG Wetzlar
|
34 | 41:27 |
| 7 |
MT Melsungen
|
34 | 38:30 |
| 8 |
SC DHfK Leipzig
|
34 | 35:33 |
| 9 |
HC Erlangen
|
34 | 28:40 |
| 10 |
FRISCH AUF! Göppingen
|
34 | 27:41 |
| 11 |
TSV Hannover-Burgdorf
|
34 | 24:44 |
| 12 |
TSV GWD Minden
|
34 | 24:44 |
| 13 |
TBV Lemgo
|
34 | 23:45 |
| 14 |
TVB 1898 Stuttgart
|
34 | 23:45 |
| 15 |
VfL Gummersbach
|
34 | 22:46 |
| 16 |
Bergischer HC
|
34 | 22:46 |
| 17 |
HBW Balingen-Weilstetten
|
34 | 17:51 |
| 18 |
HSC 2000 Coburg
|
34 | 14:54 |
Rhein-Neckar Löwen
SG Flensburg-Handewitt
THW Kiel
Füchse Berlin
SC Magdeburg
HSG Wetzlar
MT Melsungen
SC DHfK Leipzig
HC Erlangen
FRISCH AUF! Göppingen
TSV Hannover-Burgdorf
TSV GWD Minden
TBV Lemgo
TVB 1898 Stuttgart
VfL Gummersbach
Bergischer HC
HBW Balingen-Weilstetten
HSC 2000 Coburg
HBW
FUX
FLE
MEL
HAN
THW
SCM
TVB
GUM
GWD
LEI