Unglückliche Niederlage - Leutershausen nun auf Hilfe angewiesen

Denkbar knapp endete die Begegnung im Abstiegskampf am Samstagabend zwischen der HSG Konstanz und der SG Leutershausen. 25:24 lautete das bittere Ergebnis für die Leutershausener Gäste. Damit ist Leutershausen in den verbleibenden zwei Saisonspielen die einzige von den acht möglichen Kandidaten für Rang 16, die ihr Schicksal nicht mehr alleine in der Hand hat, sondern auf ein Scheitern der besser platzierten Gegner hoffen muss.

Es war das Spiel, das alle erwartet hatten. Eng, umkämpft, hektisch. Von Anfang bis Ende. So ging es immer zu, wenn die SG Leutershausen auf die HSG Konstanz traf. Also auch  nun, in der 2. Handball-Bundesliga, am vergangenen Samstagabend, an dem die „Roten Teufel“ in der Schänzle-Sporthalle am Bodensee gastierten. Und so war es zu erwarten, dass sich die Partie erst kurz vor Schluss entscheiden wird. Um es genau zu sagen: zwei Minuten vor Schluss. Da nahm sich der Konstanzer Paul Kaletsch beim Stand von 24:24 ein Herz, stieg hoch — und netzte zur umjubelten 25:24-Konstanzer-Führung ein. Es sollte der letzte Treffer der Partie sein. Die SGL schaffte es in der hektischen Schlussphase nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen und ging beim direkten Duell im Abstiegskampf als Verlierer vom Feld.

Von einer „Partie auf Augenhöhe“ sprach SGL-Cheftrainer nach Schlusspfiff, bezeichnete die Begegnung als „ganz heißen Kampf“. Doch zurück zum Anfang: Gut 1400 Zuschauer sahen eine umkämpfte Partie. Und erlebten eine Überraschung: Dass SGL-Kapitän Hannes Volk erstmals nach seinem Kreuzbandriss wieder auf dem Spielberichtsbogen stand — damit rechnete in Konstanz niemand. Noch zu Beginn der Runde verletzte er sich schwer, kämpfte sich nun aber Einheit für Einheit zurück in die Mannschaft und führte die Leutershausener Truppe wieder als Kapitän auf die Platte. Und dort präsentierte sich die Nagel-Sieben sehr gut, war von der ersten Sekunde an hellwach. Die Abwehr stand gut, die „Roten Teufel“ wirkten hochkonzentriert. Dahinter machte SGL-Schlussmann Alexander Hübe den Kasten dicht — die Konstanzer Schützen verzweifelten am Leutershausener Torhüter. Das erste Tor erzielten die Hausherren erst in der siebten Minute. Auch im Angriff klappte einiges, die Junioren-Nationalspieler Philipp Bauer und Stefan Salger sorgten für Torgefahr, so baute man die Auswärtsführung auf 10:6 (22.) aus. Ballverluste, technische Fehler und Unkonzentriertheiten ließen die Hausherren bis zum Pausenpfiff aber nochmal verkürzen. Nagel: „Zu diesem Zeitpunkt haben wir das Spiel ein bisschen aus der Hand gegeben.“ Dennoch: Mit einer 12:10-Führung ging es in die Kabine.

Nach der Halbzeit wechselte die Führung fast im Minutentakt. Konstanz erwischte den besseren Start, glich in der 36. Minute durch Christoph Berchtenbreiter erstmals aus, Fabian Schlaich besorgte die 15:14-Führung für die HSG, die Partie war gedreht. Nagel reagierte, brachte den jungen Torhüter Moritz Mangold, der sich sofort glänzend einfügte. Weiterhin machte Bauer im Angriff ein überragendes Spiel, fand immer wieder die Lücken in der HSG-Abwehr, erzielte wichtige Treffer für die „Roten Teufel“. Die Schlussphase wurde zum Krimi: 21:21 (50.), 22:22 (52.), 24:24 (58.). Zwei Minuten vor Schluss dann die entscheidende Situation. Der Konstanzer Kaletsch erzielte den umjubelten 25:24-Führungstreffer für die Gastgeber — es sollte der letzte des Abends bleiben.

„Am Ende hat Konstanz die Nerven behalten, wir müssen jetzt nach vorne schauen und die nächste Aufgabe in Ferndorf lösen“, blickte Nagel optimistisch in die Zukunft.

Quelle: SG Leutershausen

Foto: HSG Konstanz