Saarlouis muss in Rostock bis zur letzten Sekunde kämpfen
Die HG Saarlouis hatte die zwei Punkte beim Tabellenschlusslicht HC Empor Rostock eigentlich fest eingeplant, mussten dann aber bis zur letzten Sekunde zittern. Stark aufspielende Rostocker machten der HG Saarlouis das Leben schwer und zeigten deutlich, dass sie mit erhobenem Kopf aus der zweiten Handball-Bundesliga scheiden wollen. Am Ende fehlte den Gastgebern tatsächlich das Glück.
Herzschlag-Finale in der kochend heißen Stadtgartenhalle: Mit 24:23 (10:13) erkämpft sich das Team von Jörg Bohrmann am Ende das Glück und die zwei Punkte., die eigentlich Pflicht waren. Rostock machte es den Saarländern wirklich nicht leicht, zudem warfen Jonas Faulenbach und Co. auch den einen oder anderen Ball weg, scheiterten mehrfach am Torgebälk und man merkte dem Team generell den Druck des „Gewinnen-Müssens“ an. HGS-Coach Jörg Bohrmann machte am Ende drei Dinge aus, die ausschlaggebend für den Sieg der Saarländer waren: 1. Die Halle kochte nicht nur wegen der Temperatur, sondern auch weil die lautstarken HGS-Fans nie nachließen. 2. Darius Jonczyk (13 Paraden) hielt in schwierigen Phasen sein Team im Spiel. Und 3. Die Umstellung in den Schlussminuten mit Peter Walz auf der Mitte. Der Kämpfer im grünen Dress machte seinem Namen alle Ehre, riß Lücken, setzte seine Nebenleute geschickt ein und ging immer wieder da hin, wo es weh tut.
Links zum Spiel
Am Ende mag der eine oder andere gedacht haben, verdient war dieser Sieg nicht. Aber wichtig waren zum Schluss die beiden Punkte. Matchwinner war Linksaussen Muri Murawski, der wenige Sekunden vor dem Abpfiff auf Aussen freigespielt wurde und den Siegtreffer in die Maschen drosch.
Zurück zum Anfang: Die HGS startete wie die Feuerwehr, führte nach zehn Minuten mit 6:1 – hätte eigentlich aber auch mit 8 oder 9:1 in Front liegen können. In den folgenden zehn Minuten lief in der Offensive der HG überhaupt nichts mehr und Empor witterte Morgenluft, nutzte seine Chancen und warf durch Iliopoulos den 6:6-Ausgleich. Wenig später gingen die Gäste dann sogar selbst in Führung (7:8, 22.). Bis zum Pausenpfiff erhöhten sie ihren Vorsprung sogar auf 10:13. Die Folge: Gardinen-Predigt zum Pausentee und Kopfschütteln auf den Zuschauerrängen. Was war nur los?
Einer hatte sich dann was besonderes vorgenommen: Jerome Müller. Der Junioren-Nationalspieler weckte mit einem blitzsauberen Dreierpack Mitspieler und Halle wieder auf, sorgte für den 14:14-Gleichstand (36.). Doch jetzt setzte Rostocks bester Torschütze Papadopoulos seine Zeichen, zwang Jörg Bohrmann mit einem verwandelten Siebenmeter und einem Zaubertor von aussen beim 14:16 zu seiner nächsten Auszeit. Doch so richtig fruchtet das nicht. Eine Viertelstunde vor Schluss leuchtete ein 15:19 von der Anzeigentafel – es drohte die Niederlage.
Doch weder die Fans, noch die Mannschaft gaben sich auf. Gemeinsam kämpfte sich das Team heran. Michael Schulz traf zum 20:21 (53.), Peter Walz erzwang den 21:21-Ausgleich gerade mal 90 Sekunden später und wieder „Schulle“ drehte die Partie zum 22:21 für die Gastgeber. Alles wieder möglich und es gab stehende Ovationen. Rostock gab nicht auf. Der baumlange Andre Meuser glich zum 22:22 aus, da waren noch gut fünf Minuten zu spielen. Auf der anderen Seite ist es HGS-Kapitän Jonas Faulenbach der zum 23:22 einnetzt. 20 Sekunden später erneut der Ausgleich durch Norman Flödl. Immer noch sind es 3 Minuten auf der Uhr. Faulenbach verzieht seinen nächsten Versuch über den Kasten, Rostock scheitert am Block. Keine 2 Minuten sind es mehr, als Darek ein weieres Rostocker Geschoss entschärft. 15 Sekunden bleiben noch, als Jörg Bohrmann in seiner letzten Auszeit ansagt, was jetzt passieren soll. Und es passiert. „Mittelmann“ Peter Walz geht auf die Abwehr, passt auf Faulenbach und der setzt Murawski ein. Der kann frei einspringen und zimmert das Leder in die Maschen. Sekunden danach ist die Stadtgartenhalle oben und unten ein einziger Jubel…
Und als dann gut zwei Stunden später Konstanz Leutershausen schlägt sind es erst mal 3 Punkte Vorsprung auf Rang 17. Zwei Spiele stehen noch aus, aber die HGS ist auf einem guten Weg zum Klassenerhalt.
Quelle: HG Saarlouis
Foto: Scheuring
Tabelle
| PL | Team | Spiele | Pkt |
|---|---|---|---|
| 1 |
TuS N-Lübbecke
|
37 | 64:10 |
| 2 |
DJK Rimpar Wölfe
|
37 | 50:24 |
| 3 |
TV 05/07 Hüttenberg
|
37 | 49:25 |
| 4 |
TSG Lu-Friesenheim
|
37 | 49:25 |
| 5 |
SG BBM Bietigheim
|
37 | 48:26 |
| 6 |
VfL Bad Schwartau
|
37 | 44:30 |
| 7 |
ThSV Eisenach
|
37 | 40:34 |
| 8 |
HSG Nordhorn-Lingen
|
37 | 38:36 |
| 9 |
TV Emsdetten
|
37 | 37:37 |
| 10 |
ASV Hamm-Westfalen
|
37 | 36:38 |
| 11 |
Dessau-Roßlauer HV 06
|
37 | 36:38 |
| 12 |
HSG Konstanz
|
37 | 35:39 |
| 13 |
Wilhelmshavener HV
|
37 | 34:40 |
| 14 |
EHV Aue
|
37 | 34:40 |
| 15 |
HG Saarlouis
|
37 | 33:41 |
| 16 |
SG Leutershausen
|
37 | 32:42 |
| 17 |
TUSEM Essen
|
37 | 31:43 |
| 18 |
TuS Ferndorf
|
37 | 22:52 |
| 19 |
TV 1893 Neuhausen
|
37 | 18:56 |
| 20 |
HC Empor Rostock
|
37 | 10:64 |
TuS N-Lübbecke
DJK Rimpar Wölfe
TV 05/07 Hüttenberg
TSG Lu-Friesenheim
SG BBM Bietigheim
VfL Bad Schwartau
ThSV Eisenach
HSG Nordhorn-Lingen
TV Emsdetten
ASV Hamm-Westfalen
Dessau-Roßlauer HV 06
HSG Konstanz
Wilhelmshavener HV
EHV Aue
HG Saarlouis
SG Leutershausen
TUSEM Essen
TuS Ferndorf
TV 1893 Neuhausen
HC Empor Rostock
HGS
HSG
TVE
FER
EHV
VfL
WHV
DJK
HCE
LuF
TUSEM