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Joachim Deckarm (VfL Gummersbach)
Wenn Joachim Deckarm heute bei großen Handballevents auftaucht – beim Pokal Final Four in Hamburg beispielsweise –, dann erheben sich die Leute von ihren Sitzen und applaudieren dem Mann, dessen so großartige und vielversprechende Karriere durch einen ebenso unglücklichen wie tragischen Moment abrupt endete. Das war 1979 bei einem Europacupspiel seines VfL Gummersbach im ungarischen Tatabanya. Jo Deckarm war gerade mal 25 Jahre alt, als er nach einem Zusammenstoß mit seinem damaligen Gegenspieler Lajos Panovics stürzte, was ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und ein 131 Tage währendes Koma nach sich zog. Er kämpfte und rang täglich mit seinem Schicksal. Damals war er als Handballer auf dem Weg zur Legende. Drei Meisterschaften, zwei Pokalsiege, der WM-Titel von 1978 und seine herausragende Spielweise hatten ihm längst schon den Ruf des besten Handballers der Welt eingetragen.
Nun blieb der Zähler für weitere Titel und Länderspiele stehen. Einfachso. Seine Teamkollegen aus dem WM-Kader 1978 gründeten den Joachim-Deckarm-Fond, spielten sich viele Jahre kreuz und quer durch die Republik und sammelten viel Geld ein, um die aufwendigen und teuren Therapien und Rehamaßnahmen für ihren ehemaligen Nationalmannschaftskollegen finanzieren zu können. Teamgeist eben – ein Wort, das auch zum Titel seiner Biografie wurde. Am 31. Mai 2013 – 34 Jahre nach seinem schrecklichen Unfall – wurde Joachim Deckarm in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
Filip Jicha (TBV Lemgo, THW Kiel)
Der erste deutsche Klub, der auf ihn aufmerksam wurde, war der TBV Lemgo. Filip Jicha war gerade 22 Jahre alt, hatte als Spieler aber schon vier Stationen hinter sich. Von Prag aus, wo er für Dukla spielte, zog es ihn auf die Arabische Halbinsel, wo er für Al Ahli Jeddah und für Al Ahli Sport Club spielte, danach ging er in die Schweiz zum TSV St. Otmar Gallen. Von dort lotsten ihn die Ostwestfalen in die Bundesliga. In Lemgo gewann er 2006 den EHF-Cup und spielte zwei Jahre so gut vor, dass der THW Kiel ihn 2007 an die Förde lockte. Erst jetzt nahm seine Karriere so richtig Fahrt auf.
Nach sieben Deutschen Meisterschaften, fünf Pokalsiegen und zwei Champions-League-Triumphen sowie der Auszeichnung zum Welthandballer des Jahres 2010, als er Torschützenkönig und wertvollster Spieler der Europameisterschaft wurde, bat er dann im Sommer 2015 nach einigem Hin und Her um die Freigabe, weil er im Herbst seiner Karriere jenen gut dotierten Vertrag unterschreiben wollte, den ihm der FC Barcelona vorgelegt hatte. So geschah es.
Daniel Narcisse (VfL Gummersbach, THW Kiel)
Er ist das französische Flugwunder. Wenn Daniel Narcisse zum Wurf hochsteigt, dann scheint es, als wolle er nie wieder landen, weshalb er „Air France“ genannt wird. Der Rückraumspieler, der wie Jackson Richardson von der Insel La Réunion im Indischen Ozean stammt, wo er bis zu seinem 18. Lebensjahr lebte und Handball spielte, ist Teil der beiden großen Erfolgsgeschichten der französischen Nationalmannschaft und des THW Kiel.
Daniel Narcisse hat bisher 264 Länderspiele für die Franzosen bestritten. 2001 und 2009 wurde er mit Frankreich Weltmeister; 2006, 2010 und 2014 Europameister. Bei der WM 2005 und der EM 2008 holte er jeweils Bronze, bei letzterer wurde er zum besten linken Rückraumspieler des Turniers gewählt. Bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 holte er jeweils Gold. In Kiel gewann er diverse Meisterschaften, Pokale und die Champions League, wobei ihm 2012 sogar das Triple gelang. Es war das Jahr, in dem er auch zum Welthandballer gewählt wurde. Seit 2013 spielt er für den französischen Top-Klub Paris Saint-Germain.
Daniel Stephan (OSC Rheinhausen, TBV Lemgo)
Er war der erste Welthandballer, der aus Deutschland kam. Das war 1998. Zu dem Zeitpunkt war Daniel Stephan noch ein unerfülltes Versprechen. Als Riesentalent war er 1994 vom OSC Rheinhausen zum TBV Lemgo gekommen und blieb 14 lange und erfolgreiche Jahre beim ostwestfälischen Erstligisten. Mit Stephan wurde der TBV zweimal Meister, dreimal Pokalsieger und zweimal Europacupsieger. 2004 wurde er mit der DHB-Auswahl Europameister und gewann im selben Jahr olympisches Silber.
Ein WM-Spiel bestritt der Spielmacher, der auch im linken Rückraum über fantastische Qualitäten verfügte, nie. 1995 war er zwar im Aufgebot, kam aber nicht zum Einsatz. 1999 konnte er nicht mitwirken, da er an einer Fraktur des Mittelhandknochens laborierte. 2001 war er an der Achillessehne verletzt. Auch 2003 und 2005 war Daniel Stephan nicht dabei. Wegen seiner nicht enden wollenden Verletzungsmisere erklärte er 2005 den Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Im Mai 2008 fand sein Abschiedsspiel in der Lipperlandhalle in Lemgo statt. Nach Volker Zerbe ist Daniel Stephan erst der zweite TBV-Spieler, dem diese Ehre zuteil wurde.
Erhard Wunderlich (VfL Gummersbach, TSV Milbertshofen, VfL Vad Schwartau)
Er war Deutschlands Handballer des vergangenen Jahrhunderts. Erhard „Sepp” Wunderlich, gebürtiger Augsburger, war ausgestattet mit einer unbändigen Wurf- und Sprungkraft. 1976 heuerte er beim damals erfolgreichsten Klub der Welt, dem VfL Gummersbach, an. Schon mit 21 Jahren – als jüngster Spieler des WM-Kaders – wurde der Rückraum-Shooter Weltmeister. Es folgten Deutsche Meisterschaften, Pokalsiege und persönliche Titel und Ehrungen. Zweimal war er Torschützenkönig der Liga, zweimal Handballer des Jahres, erhielt dreimal das Silberne Lorbeerblatt, in Augsburg ist eine Sporthalle nach ihm benannt.
Sein erfolgreichstes Jahr war zugleich sein letztes im Trikot der Gummersbacher, als er Meister wurde und den Europacup der Landesmeister (Vorläufer der Champions League) gewann. Danach wechselte er als erster deutscher Spieler zum FC Barcelona, kam 1984 zurück, heuerte fünf Jahre beim TSV Milbertshofen an, um dann 1993 mit bereits 36 Jahren dem VfL Bad Schwartau zum Aufstieg in die 1. Liga zu verhelfen. Das war zugleich das Ende seiner Karriere. Erhard Wunderlich verstarb am 4. Oktober 2012 im Alter von 55 Jahren.
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